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PRAXISHILFEN

Praktische Geriatrie

Der ältere Patient beim Hausarzt

Der ältere Patient beim Hausarzt, Band 5

Pflegebedürftigkeit

Beratung – Betreuung – Zusammenarbeit

Der ältere Patient beim Hausarzt – das bedeutet, auf den besonderen Beratungsbedarf pflegebedürftiger Patienten und pflegender Angehöriger gut vorbereitet zu sein. Fragen zur Beantragung einer Pflegestufe gehören mittlerweile ebenso zum hausärztlichen Beratungsalltag wie Fragen zu Leistungen der Pflege- und Krankenversicherung.

Die Herausgeber Dr. Landendörfer und Prof. Dr. Mader sind langjährig erfahrene Hausärzte. Mit der Reihe „Praxishilfen – Praktische Geriatrie“, die in Kooperation mit der Zeitschrift Der Allgemeinarzt erscheint, stärken Sie Ihr geriatrisches Know-how.

Kompakt und direkt umsetzbar lesen Sie das Wichtigste zum Thema „Pflegebedürftigkeit“:

imageLeistungen der Pflege- und Krankenversicherung

imageVerordnungsmöglichkeiten von (Pflege-)Hilfsmitteln und Heilmitteln

imageTipps zur Beratung von pflegebedürftigen Patienten und deren Angehörigen

imageZugang zu geeigneten Pflege-, Versorgungs- und Betreuungsleistungen

imageGestaltung gemeinsamer Pflegeheimvisiten und kooperativer Fallplanung

imageSystematischer Austausch mit Pflegefachkräften in häuslicher und langzeitstationärer Versorgung

Mit Fallbeispielen, Tipps, Checklisten, Dokubögen und Expertenstandards

„Warum gibt es dieses Buch eigentlich erst jetzt?“

Dr. med. Uwe Popert

„Das Autorenteam aus Allgemeinmedizin und Pflegewissenschaft symbolisiert, dass hier vernetzt gedacht wird. Danke für diese willkommene Initiative!“

Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer

Zu den Autoren

Prof. Dr. phil. Susanne Grundke (M.A.), Professorin für angewandte Pflegewissenschaft, ist ausgebildete Altenpflegerin mit gerontopsychiatrischer Zusatzqualifikation. Nach langjähriger Berufsausübung studierte sie Psychologie, Soziologie und Pädagogik in Magdeburg und Savannah/GA, USA, mit pflegepraktischer Schwerpunktsetzung. Seit 2014 leitet Prof. Grundke den ausbildungsintegrierten generalistischen Studiengang „B. Sc. Pflege“ am Department Gesundheit und Pflege an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes.

Prof. Dr. med. Andreas Klement schloss an sein Medizinstudium an der Charité 6 Jahre Weiterbildung in der Allgemein-, Unfall- und Gefäßchirurgie in Berlin bis zum Facharzt für Chirurgie an. Danach folgten weitere 2 Jahre Herzchirurgie und Intensivmedizin am Herzzentrum Dresden. 2004 Wechsel in die Allgemeinmedizin mit Abschluss als Facharzt für Allgemeinmedizin. Seitdem niedergelassen in hausärztlicher Gemeinschaftspraxis in Dresden. Seit 2004 war Prof. Klement zuerst in Leipzig und seit 2006 in Halle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Allgemein-medizin tätig. 2010 wurde er zum Honorarprofessor für Allgemeinmedizin bestellt. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Lehre in Aus- und Weiterbildung, Forschung zur Qualitätsförderung, Leitlinienimplementierung sowie zur Kommunikation an Schnittstellen hausärztlicher Versorgung.

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

PRAXISHILFEN

Praktische Geriatrie

 

Der ältere Patient beim Hausarzt

P. Landendörfer,
F. H. Mader (Hrsg.)

Susanne Grundke | Andreas Klement

Pflegebedürftigkeit

Beratung – Betreuung – Zusammenarbeit

Band 5

27 Kasuistiken, 4 Tabellen, 3 Abbildungen

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-87409-606-5 (EPUB)

ISBN 978-3-87409-607-2 (Mobi)

Band 5 der Reihe Praxishilfen–Praktische Geriatrie
Herausgeber der Reihe:

Dr. med. Peter Landendörfer, Geriater

Prof. Dr. med. Frank H. Mader

Fachärzte für Allgemeinmedizin, Lehrbeauftragte für Allgemeinmedizin an der Technischen Universität München

Autoren:

Prof. Dr. phil. Susanne Grundke (M.A.), Professorin für angewandte Pflegewissenschaft, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Saarbrücken

Prof. Dr. med. Andreas Klement, Facharzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Chirurgie, Leiter der Sektion Allgemeinmedizin, Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg

Dieses Buch wurde mit größtmöglicher Sorgfalt geschrieben; dennoch sind einzelne Fehler nicht auszuschließen. Darüber hinaus ist, wie jede Wissenschaft, auch die Ernährungswissenschaft ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse. Soweit in diesem Buch eine Dosierung oder Applikation sowie sonstige Daten erwähnt werden, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass die Angaben dem aktuellen Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entsprechen. Es kann jedoch vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand der Originalliteraturstellen auf ihre Richtigkeit und/oder Aktualität überprüft werden.

Die Autoren freuen sich über konstruktive Kritik bzw. Hinweise auf Fehler oder Ungenauigkeiten im Text. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um freie Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Herausgeber und der Autoren unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Titelillustration: © Claus Ast

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1. Auflage 2015

© Verlag Kirchheim + Co GmbH

Kaiserstr. 41, 55116 Mainz

www.kirchheim-shop.de

In Kooperation mit:

Der Allgemeinarzt

www.allgemeinarzt-online.de

Inhalt

Vorwort

Geleitwort

Abkürzungsverzeichnis

1.

Rahmenbedingungen

1.1

Pflegestufen und Leistungsarten

1.1.1

Beantragung einer Pflegestufe

1.1.2

Begutachtung von Pflegebedürftigkeit und deren Vorbereitung

1.2

Wohn- und Versorgungsformen

1.3

(Pflege-)Hilfs- und Heilmittel

1.3.1

Anspruch und Leistungspflicht

1.3.2

ICF-Klassifikation im Kontext zu ICD

1.3.3

Heilmittelverordnung

1.3.4

Verordnung von Hauskrankenpflege

2.

Zusammenarbeit von Hausarzt und Pflege

2.1

Pflegeheimvisite

2.1.1

Erstvisite

2.1.2

Regelvisite

2.2

Pflegedokumentation

2.2.1

Aufbau und Anleitung

2.2.2

Pflegeprozessplanung

2.2.3

Verpflichtungen

2.3

Expertenstandards

3.

Beratung

3.1

Pflegeberatung

3.2

Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung

4.

Freiheitsentziehende Maßnahmen

5.

Zehn Goldene Tipps

6.

Anhang

 

Internet-Links

 

Heilmittelverordnung

 

Dokumentation Schmerzerfassung

 

Dokumentation Wundassessment

 

Expertenstand. Schmerzmanagement

 

Expertenstandard chronische Wunden

 

Sachwortverzeichnis

Vorwort

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Prof. Dr. phil. Susanne Grundke

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Prof. Dr. med. Andreas Klement

Der ältere Patient beim Hausarzt* – das bedeutet, auf den besonderen Beratungsbedarf pflegebedürftiger Patienten und pflegender Angehöriger gut vorbereitet zu sein. Fragen zur Beantragung einer Pflegestufe gehören mittlerweile ebenso zum hausärztlichen Beratungsalltag wie Fragen zu Leistungen der Pflege- und Krankenversicherung. So gehen Pflegebedürftige und deren (pflegende) Angehörige nicht selten davon aus, dass der Hausarzt einen Rollstuhl oder anderes für die Pflege Notwendige ganz selbstverständlich auf Rezept verordnen kann. Umso wichtiger ist es für ihn, einen Überblick über Leistungen der Pflege- und Krankenversicherung sowie über Verordnungsmöglichkeiten von (Pflege-) Hilfsmitteln und Heilmitteln zu haben. Unsere Praxishilfe informiert darüber hinaus auch, wie der Hausarzt pflegebedürftige Patienten und deren Angehörige darin unterstützen kann, Zugang zu geeigneten Pflege-, Versorgungs- und Betreuungsleistungen zu finden.

Der ältere Patient beim Hausarzt – das bedeutet auch, die Zusammenarbeit mit Pflegefachkräften in häuslicher und langzeitstationärer Versorgung gemeinsam kooperativ zu gestalten. Eine effektive Patientenversorgung im interdisziplinären Team gelingt, wenn die Patientenversorgung in wechselseitigem Austausch zwischen Hausarzt und Pflegefachkräften organisiert ist. Nur so kann der Hausarzt sicherstellen, dass komplexe Krankheitsbilder richtig in den Pflegeprozess übersetzt und Komplikationen systematisch übermittelt werden. Unser Büchlein zeigt trotz des bewusst knappen Textes auch Möglichkeiten der Gestaltung gemeinsamer Pflegeheimvisiten, kooperativer Fallplanung und des systematischen Austausches auf.

Prof. Dr. phil. Susanne Grundke

Professur für angewandte Pflegewissenschaft, Altenpflegerin; Studiengangsleitung „B. Sc. Pflege“ (generalistisch); Department Gesundheit und Pflege; Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Homburg

Prof. Dr. med. Andreas Klement

Facharzt für Allgemeinmedizin und Chirurgie, Leiter der Sektion Allgemeinmedizin Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Die Autoren bedanken sich bei Dipl.-Pflegepädagogin Melanie Rech für kritische Durchsicht und wertvolle Hinweise.

Dr. Peter Landendörfer und Professor Frank H. Mader danken wir für die praxisgerechte Lektorierung und die Herausgabe des sehr umfänglichen Themengebietes als übersichtliche Praxishilfe.

Geleitwort

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Dr. med. U. Popert

Am Anfang des Medizinstudiums steht das Pflegepraktikum. Das ist kein Zufall. In der Klinik, im Heim, in der häuslichen Betreuung greifen wir auf diese anfänglichen Erfahrungen zurück und erleben oft genug, wie viel eine gute und menschliche Pflege bewirken kann.

Vieles hat sich jedoch in den letzten Jahren geändert. Besonders wir Hausärzte sind mit neuen Problemfeldern in einer alternden Gesellschaft konfrontiert. Die Zusammenarbeit mit Pflegefachkräften in der ambulanten und stationären Altenhilfe wird komplexer. Immer häufiger bitten pflegende Angehörige um Rat bei der Anschaffung von Hilfsmitteln oder zur Inanspruchnahme von Leistungen der Pflegeversicherung. Oftmals ist es für uns Hausärzte schwer, alle Regularien der Pflegearbeit oder zu Leistungsarten der Pflege- und Krankenversicherung und der Heil- und Hilfsmittelverordnung im Blick zu behalten. Hinzu kommt wuchernde und oftmals schwer verständliche Bürokratie mit vielen Formularen und unüberschaubaren Paragraphen – in der Pflege und der Hausarztpraxis gleichermaßen.

Umso wichtiger ist die Arbeit der beiden Autoren aus Pflegewissenschaft und täglicher Praxis. Möglichkeiten der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Pflege werden anhand zahlreicher Kasuistiken, Tipps und Merksätze ebenso besprochen, wie häufige Problemstellungen in Beratungsgesprächen mit pflegenden Angehörigen. Dieses Buch wird Ihnen helfen, den oftmals aufwendigen und anspruchsvollen Informationsaustausch mit den Pflegekräften zu systematisieren und die so wichtigen Beratungsgespräche mit den pflegenden Angehörigen für beide Seiten zufriedenstellend zu führen.

Warum gibt es dieses Buch eigentlich erst jetzt?

Dr. med. Uwe Popert

Facharzt für Allgemeinmedizin; Sprecher Sektion Versorgung DEGAM; Lehrbeauftragter Abteilung Allgemeinmedizin Universität Göttingen

Pflegebedürftig – was nun?

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Prof. Dr. phil. G. Meyer

In Deutschland gab es 2011 ca. 2,5 Millionen pflegebedürftige Menschen im Sinne des Sozialgesetzbuches (SGB) XI. Etwa 30 % von ihnen werden hierzulande in Heimen, 70 % aber zu Hause gepflegt, entweder allein durch Angehörige (ca. 2/3) oder durch ambulante Pflegedienste bzw. durch Angehörige und Pflegedienste zusammen. Mit anderen Worten: Pflege findet in Deutschland zu Hause statt und wird mehrheitlich von Angehörigen geleistet.

Oftmals werden – lange bevor die Betreffenden formale Leistungen in Anspruch nehmen – zu Hause Pflege- und Unterstützungsbedarfe umfassend kompensiert durch die Familie und Freunde. Ein kritisches Ereignis wie ein Krankenhausaufenthalt legt dann häufig zum ersten Mal in aller Deutlichkeit offen, dass es so nicht weitergehen kann. Eine Pflegestufe muss her, um bessere Versorgung gewährleisten zu können und Pflege- und Versorgungsleistung auch monetär abzubilden.