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Helge Weichmann

Schwarze Sonne
Roter Hahn

Kriminalroman

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1. Auflage 2017

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung eines Fotos von: © nattha99 / shutterstock.com

ISBN 978-3-8392-5354-0

Haftungsausschluss

Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Ebenso sind die genannten Firmen, Institutionen, Universitäten, Museen und Forschungseinrichtungen fiktiv oder, falls real existierend, in fiktivem Zusammenhang genutzt.

Gertelsheim im Landkreis Mainz-Bingen

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Gertelsheim, Landkreis Mainz-Bingen

http://de.wikipedia.org/wiki/Gertelsheim

Gertelsheim ist eine Ortsgemeinde in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Sie ist Teil des Landkreises Mainz-Bingen.

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Lage [Bearbeiten]

Gertelsheim liegt im rheinhessischen Tafel- und Hügelland zwischen Mainz, Alzey und Oppenheim. Die nächsten Orte sind im Nordwesten Mommenheim, im Süden Dexheim und im Osten Schwabsburg. Angebunden ist Gertelsheim durch die Landesstraße L 433 (Mommenheim – Schwabsburg).

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Geschichte [Bearbeiten]

Der Ortsname geht zurück auf die fränkische Zeit (5. bis 6. Jh., »Heim des Geddel«). Eine urkundliche Erwähnung findet sich 816 im Lorscher Codex als »Geddelsheim«. Im Mittelalter gehörte Gertelsheim zum Mainzer Domstift, was nicht zuletzt durch den Bau der prachtvollen Kirche St. Silverius sichtbar gemacht wurde. 1797 wurde das Dorf französisch, 1816 wiederum deutsch und war als Teil des neu geschaffenen Regierungsbezirks Rheinhessen zunächst dem Großherzogtum Hessen zugeordnet. Seit 1945 gehört Gertelsheim zum Land Rheinland-Pfalz.

Bei der Begradigung des Flügelbaches wurde 1922 ein fränkischer Grabstein gefunden.

( 402007.png Sehenswürdigkeiten).

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Bevölkerungsstruktur, Schulen [Bearbeiten]

Gertelsheim hat ca. 800 Einwohner (Stand 2011). Die ortsansässige Grundschule ist vierzügig, daneben existiert ein Kindergarten.

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Persönlichkeiten [Bearbeiten]

Georg Steinbrueck (* 1812 in Ludwigsburg, 1888 in Gertelsheim), Kartograf und Forschungsreisender, erkundete den Norden Afrikas und fand eine erste Möglichkeit zur verzerrungsfreien Kartendarstellung (»Steinbrueck-Streckung«).

Kurt Kant (* 1912 in Gertelsheim, 1996 in Gertelsheim), Mundartdichter und Lokalpoet, dessen humorvolle Possen noch heute auf Volksbühnen aufgeführt werden.

Wern Ossfahl (* 1975 in Zürich, seit 2006 wohnhaft in Gertelsheim), zeitgenössischer Maler und Bildhauer, gestaltete 2007 den Dorfmittelpunkt von Gertelsheim mit der Brunnenskulptur »Durchs Jahr«. ( 402009.png Sehenswürdigkeiten)

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Sehenswürdigkeiten [Bearbeiten]

An erster Stelle ist die prachtvolle katholische Kirche St. Silverius zu nennen, die um 1500 erbaut und nach mehreren Bränden und Umbauten heute wieder annähernd in den Originalzustand versetzt wurde.

Überaus bemerkenswert ist das Rathaus, das seit 1712 den Dorfplatz an der Gaustraße dominiert und nach umfangreichen Renovierungen als einer der am besten erhaltenen frühneuzeitlichen Bauten in Rheinhessen gilt.

Ebenfalls am Dorfplatz befindet sich eine traditionelle Viehtränke, die der lokal ansässige Künstler Wern Ossfahl im Jahre 2007 mit Bronze-, Sandstein- und Stahlmaterialien zu einer imposanten Skulptur umgestaltet hat. Als Brunnenanlage symbolisiert das Ensemble die vier Jahreszeiten im Wingert, wobei das fließende Wasser je nach Jahreszeit einen anderen Verlauf bekommt und somit individuelle Akzente setzt. Die Skulptur trägt den Namen »Durchs Jahr«.

An den beiden Ortseingängen im Westen und im Osten ist je ein Ortseingangsstein aufgestellt, ein Sandsteinmonolith mit stilisierten Abbildungen des Kirchturms und des Sonnenhofes sowie skizzierter Hauptstraße.

Am Anfang der Bruchgasse ist die Nachbildung eines fränkischen Grabsteins zu sehen. Das Original wurde 1922 im Bett des Flügelbaches gefunden und ist im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz ausgestellt.

Überregional bekannt ist der herrschaftlich anmutende Winzerhof »Sonnenhof«, der durch seine schlossartige Architektur und das separate Pförtnerhaus im Volksmund »das Schlösschen« genannt wird. Der Gebäudekomplex gilt als eines der größten zusammenhängenden Gehöfte in Rheinhessen und gibt einen Eindruck der geschickten Heiratspolitik und der Hofzusammenführung im 19. Jahrhundert. Der »Sonnenhof« befindet sich in Privatbesitz.

Südlich von Gertelsheim fließt der Flügelbach, der bei Nierstein in den Rhein entwässert. Der Bach ist Teil des ca. 25 ha großen Naturschutzgebietes »Teifer Bruch«. Eine Webcam der Universität Mainz liefert seit Mai 2013 Bilder für biologische Untersuchungen aus dem Waldgebiet. In dem für den Kraftverkehr geschlossenen Areal sind zahlreiche schützenswerte Tierarten wie die Rohrdommel, der Haubentaucher und die Nutria heimisch geworden.

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Weblinks [Bearbeiten]

Internetpräsenzen der Ortsgemeinde Gertelsheim

www.gertelsheim.de

www.grundschule-gertelsheim.de

Artikel in der »Allgemeinen Zeitung Mainz« zur Webcam im »Teifen Bruch« (20.5.2013):

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/oppenheim-nierstein/gertelsheim/453.htm

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AZ Landskrone | Oppenheim-Nierstein | Montag, 20.5.2013
Elektronisches Auge in der Natur

Doktorand errichtet Webcam im Gertelsheimer Wald

von Elmar Wissmann

MAINZ-BINGEN Seit letzter Woche fühlen sich die Rehe und Wildschweine im Gertelsheimer Naturschutzgebiet beobachtet. Der Grund: An einer versteckten Stelle im Wald wurde auf sechs Metern Höhe eine Webcam installiert, die am Donnerstag ihren Betrieb aufgenommen hat.

Initiator des Projekts ist der Diplombiologe Jérôme Zöller. Der 27-jährige Gertelsheimer ist Mitglied einer Arbeitsgruppe der Universität Mainz unter Leitung von Prof. Dr. Heinz-Herrmann Bohrand, die sich mit dem Verhalten von Wildtieren beschäftigt.

»Uns interessiert, inwieweit die Menschen im Wald und vor allem der vermehrte Aktivsport wie Walken oder Biken die heimischen Großtiere in Rheinhessen beeinflusst«, erklärt Zöller. Mit Hilfe der Webcam kann die Arbeitsgruppe in Zukunft genaue Zählungen vornehmen und das Verhalten der Tiere beobachten, ohne selbst zum Störfaktor zu werden. Die so gewonnenen Daten will Zöller in den kommenden Jahren in seiner Doktorarbeit auswerten.

Dem Aufbau der Kamera vorangegangen war mehr als ein Jahr Planung.

»Die Genehmigungen von der Gemeinde, vom Forstamt und vom Landkreis waren schwierig, weil der Teife Bruch eine Schutzzone ist und alle elektrischen Anlagen gesondert abgenommen werden müssen«, berichtet der Diplombiologe. »Auch die Spannungsversorgung des Gerätes über Solarzellen und Speicherbatterien brauchte eine eigene Freigabe.«

Die Szenen, die die Kamera beobachtet, sind allerdings nicht für die Allgemeinheit zugänglich. »Die Daten stehen nur unserer Arbeitsgruppe zur Verfügung«, so Zöller. »Es gibt bei öffentlichen Webcams immer wieder das Problem, dass sich alle möglichen Spaßvögel schlechte Scherze erlauben, davor Faxen machen oder sogar Vandalismus betreiben, nur um ein paar Minuten Internetruhm zu bekommen.«

Diese Art von Publicity wolle er vermeiden. Denn schließlich sei der Teife Bruch ein Naturschutzgebiet und kein Tummelplatz für Onlinefreaks. Die Rehe und Wildschweine sind ihm sicher dankbar dafür.

Sonntag, 19. Juli 2015
Der Rote Hahn ist da.

»Roter Hahn« – so nannte man früher das Feuer, das ein Haus innerhalb kürzester Zeit in einen lodernden Mantel einhüllen konnte. Den Roten Hahn hatte jemand auf dem Dach, wenn die Flammen in den Himmel schlugen, und die Bewohner eilends versuchten, ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. Bis der bimmelnde Leiterwagen der örtlichen Feuerwehr ankam und die Männer anfingen, per Muskelkraft Wasser aus dem Dorfteich zu pumpen, hatte der Rote Hahn das Haus meist schon komplett eingesponnen, seine 1000 Zungen leckten an den Balken und brachten die Fenster zum Zerbersten. Die Feuerwehrmänner wischten sich unter den Pickelhauben den Ruß von der Stirn und ließen ihre Wasserfontäne auf die Nachbarhäuser rauschen, um zumindest zu verhindern, dass der Hahn von Dach zu Dach springen und sein Vernichtungswerk fortsetzen konnte.

Dasjenige Haus aber, das den Roten Hahn zuallererst eingeladen hatte, verglühte zu einem schwarzen Skelett aus Gebälk und Streben, die zum Schluss in sich zusammenbrachen und eine Aschewolke wie ein riesiges Leichentuch aufwallen ließen. Dann erst war der Hahn zufrieden und schlief ein, bis er irgendwann irgendwo zu neuem Leben erwachte.

Heute ist der Rote Hahn in einem kleinen krummen Fachwerkhaus zu Gast. Genährt von Kleiderhaufen und Papierstücken hat er sich im Wohnzimmer eingenistet und füllt den Raum mit Hitze und Flammen, von Sekunde zu Sekunde gewinnt er an Kraft. Alles, was er sieht, gefällt ihm: trockene Balken, hölzerne Bodendielen und Decken, Polstermöbel, Läufer und Teppichvorleger, Bücher und Hefte und Zeitungen. Dutzende von Fotografien, die mit Stecknadeln an die Wände gepinnt sind, wellen sich in seinem glühenden Hauch, fangen Feuer und flattern wie sterbende Schmetterlinge zu Boden. Während sie zu Staub zerfallen, schlagen die Flammen höher. Der Hahn atmet gierig, er zieht Luft durch Türritzen und Fensterrahmen, um Energie zu sammeln für sein Vernichtungswerk.

Inmitten der wogenden Flammenzungen kommt eine weitere Bewegung dazu. Eine Gestalt fängt an sich zu rühren, langsam erst, dann kehrt das Leben schlagartig in sie zurück. Doch ihr Bewegungsspielraum ist gleich null. Denn die Gestalt ist an Armen und Beinen gefesselt, straff gezogene Schnüre pressen sie an die Holzfüße eines Sessels. Sie reißt ihre Augen in Todesangst weit auf, sodass sich ein winzig kleines Abbild des Hahns darin spiegelt. Die brennende Hölle um sie herum lässt sie panisch werden, sie windet sich wie ein Wurm in ihren Fesseln. Ihr Mund will schreien, doch als die heiße Luft in ihre Lungen fährt, wird ein krampfartiges Husten daraus. Nochmals und nochmals versucht sie zu rufen, bringt aber nur ein schwaches Wimmern hervor.

Der Rote Hahn breitet seine Schwingen aus und umarmt die Terrassentür, das Regal und die Küchenzeile. Näher und näher rückt er an die Gestalt heran, sein glühender Atem heißt sie willkommen in seiner Welt. Warte nur, zischt er mit unzähligen Stimmen, bald gehörst du mir. Ich bin ein treuer Freund – wer den Roten Hahn einmal zu sich eingeladen hat, den hält er fest und gibt ihn nimmermehr her.

Dienstag, 24. September 1974
Der Rote Hahn kommt
in einundvierzig Jahren.

Ein Gehöft kauerte in der Nacht einem schlafenden Drachen gleich. Die zahlreichen Nebengebäude ließen ihre Schatten miteinander verschmelzen und bildeten die stämmigen Glieder des Urwesens, das Haupthaus war sein Bauch. Die Rauchsäulen aus den Kaminen, die die glimmenden Öfen in den Nachthimmel schickten, stiegen empor wie Dampfschwaden aus einem Drachenschlund.

Im Inneren des Lindwurms herrschte Ruhe. Die Angestellten und die Erntehelfer schliefen in einem der Nebengebäude, auch die Gutsbesitzer im Haupthaus hatten längst schon das Licht gelöscht. Hier und da seufzte jemand im Schlaf, vielleicht von einem Alb gedrückt oder der Verdauung geplagt.

Leise Füße schlichen. Eine Gestalt schlüpfte aus dem Nebenhaus hinaus in die Nacht. Die junge Frau, in Arbeitskleidung gehüllt, stand einen Augenblick unschlüssig im Schatten und zog ihre Leinenjacke enger um sich. Testweise hauchte sie in die Luft. Tatsächlich, Atemfahnen. Die Herbstkälte kam früh dieses Jahr.

Dann nahm sie ihren Mut zusammen und ging zum Hauptgebäude hinüber. Das herrschaftliche Haus wurde größer, seine dunklen Fenster starrten wie allwissende Augen auf die Frau herab. Sie fröstelte.

Mit einem Mal griff ein Arm aus der Dunkelheit, packte das Mädchen und zog es in eine Ecke. Ein spitzer Schrei, kurz, dann lag eine Hand auf ihrem Mund.

»Sei still, du dummes Ding! Oder willst du alle hier wecken?« Die Männerstimme klang gepresst, unterdrückter Ärger wohnte darin.

Die junge Frau schüttelte den Kopf, vorsichtig nahm er seine Hand weg.

»Was hast du hier noch zu suchen? Du solltest doch schon weg sein. Schon längst.«

Ängstlich suchte ihr Blick die Augen des Mannes, aber seine schlanke große Silhouette war komplett schwarz.

»Ich … ich wollte dich sehen und mit dir reden.« Ihre Stimme klang wie ein verlorenes Zwitschern auf dem leeren Hof.

»Es gibt nichts zu reden. Ich hab dir gesagt, du sollst verschwinden und dich nie wieder hier blicken lassen.«

Die Augen des Mädchens begannen zu schwimmen, es unterdrückte ein Schluchzen.

»Aber … vielleicht …«

»Oder willst du mehr Geld?«, unterbrach er sie barsch.

Ein scheues Kopfschütteln. »Ich will … mit dir …«

»Gar nichts! Du wirst hier abhauen, und zwar noch heute Nacht! Und dann will ich dich niemals wieder im Leben sehen, hast du das kapiert? Niemals!«

Er beugte sich herab, ein Schatten, der nach guten Kleidern und schlechtem Atem roch. Seine Stimme hatte einen aggressiven Beiklang.

»Hast du das kapiert, hab ich gefragt?«

Die junge Frau nickte und biss sich in die Hand, um nicht laut zu weinen.

»Hau jetzt ab.«

Der Schatten gab ihr einen Stoß in Richtung Nebengebäude und verschwand in der Dunkelheit. Das Mädchen, nun alleine, ließ den Tränen freien Lauf, die sich verschlungene Wege auf dem blassen Gesicht suchten.

Später, viel später wurde die Dienstbotentür neben der Hauptpforte des Gehöfts geöffnet. Die dünne Gestalt des Mädchens schob sich hindurch, ein Bündel Habseligkeiten an sich gepresst. Wie eine nächtliche Erscheinung huschte sie die Straße entlang, die vom Tor in Richtung Dorf führte.

Sie drehte sich nicht mehr zu dem schlafenden Drachen um.

Mittwoch, 7. Mai 2014
Der Rote Hahn kommt
in einem Jahr und dreiundsiebzig Tagen.

Die langen Flure des Gebäudes schwiegen, das Lachen der Kinder war längst verklungen. In den meisten Sälen waren die Stühle ordentlich auf die Bänke gestellt worden, nur hier und dort hatten Schüler es zu eilig gehabt, in den Nachmittag zu entfliehen, um an solche Nichtigkeiten zu denken. Der Lehrer musste lächeln, als er im Vorübergehen an einer Tafel ein hingekritzeltes Gesicht mit Vollbart und Brille entdeckte. Der Kollege Weinsberger, und gar nicht mal schlecht getroffen. Trotzdem wischte er die Tafel sauber, damit es am nächsten Tag keinen Ärger für die Klasse geben würde. Schließlich erreichte der Mann das Sekretariat, wo er Arbeitsblätter kopieren wollte. Überrascht stellte er fest, dass das Oberlicht eingeschaltet war und eine Stimme murmelte. Jemand telefoniert. Nanu, war er doch nicht der Letzte?

Fast wäre er eingetreten, da hielt ihn der Tonfall der Stimme zurück. Es war eine Frauenstimme, deren Intonation in dieser Umgebung merkwürdig unpassend klang. Worte waren durch die geschlossene Tür nicht zu verstehen, aber die Frau redete gefühlsbetont, zärtlich, neckend. Der Lehrer hob die Augenbrauen – das klang nicht gerade nach einem Diensttelefonat. Unschlüssig verharrte er vor der Tür, während der Tonfall noch lockender wurde, noch drängender. Schließlich endete das Gespräch mit einer gehauchten Verabschiedung. Gerade noch rechtzeitig huschte der Mann hinter eine Vitrine, als auch schon die Tür aufging, eine Frau herauskam und das Sekretariat abschloss. Sie lief mit klackernden Absätzen durch den leeren Flur, ein paar Sekunden später hörte der Mann die Eingangstür zufallen.

Ohne es zu wollen, hatte er die Luft angehalten und ließ sie nun entweichen. Er hatte die Frau erkannt. Das war ja eine überaus interessante Entdeckung. Im Geiste zählte er bis 100, um sicher zu sein, dass er nun alleine im Gebäude war. Dann schloss er das Sekretariat auf, trat an das Telefon und drückte die Wahlwiederholungstaste.

Die Nummer, die im Display erschien, kannte er. Und diese Entdeckung war noch viel interessanter.