Aus dem Amerikanischen von Michael Krug

Impressum

Die amerikanische Originalausgabe Extinction Horizon (The Extinction Cycle, #1)

erschien 2014 im Verlag CreateSpace Independent Publishing.

Copyright © 2014 by Nicholas Sansbury Smith

Copyright © dieser Ausgabe 2016 by Festa Verlag, Leipzig

Titelbild: Arndt Drechsler

Alle Rechte vorbehalten

eISBN 978-3-86552-495-9

www.Festa-Verlag.de

»Das Leben auf der Erde ist dem stetig steigenden Risiko ausgesetzt, von einer Katastrophe ausgelöscht zu werden, sei es durch einen weltweiten Atomkrieg, ein genmanipuliertes Virus oder andere Gefahren, an die wir noch gar nicht gedacht haben …«

– Stephen Hawking

Prolog

10. Juli 1968

Operation Burn Bright

Südvietnam

Operation Burn Bright begann mit einem reibungslosen Absetzen der Truppen. Lieutenant Brett und 31 andere Marines stürzten sich in den Kampf, indem sie sich aus den Mannschaftskabinen mehrerer Helikopter des Typs UH-1 Huey abseilten, die 15 Meter über der Landestelle schwebten.

Der Gestank des Dschungels drang in Bretts Lunge, kaum dass seine Stiefel den Boden berührt hatten. Man hatte sie am Rand eines Sumpfgebiets abgesetzt und der Modergeruch hing durchdringend in der schwülen Luft.

Der Mief brachte Brett zum Würgen, weshalb er rasch den Mund schloss. Er bewegte sich mit zusammengepressten Lippen voran und achtete darauf, keine Insekten zu verschlucken, als er sich zwang, den Mund wieder zu öffnen, um Befehle zu brüllen. Vietnam war der schlimmste vorstellbare Ort für jemanden, der an einer Zwangsneurose litt. Im Dschungel gab es schlichtweg keine Möglichkeit, anständige Hygiene aufrechtzuerhalten.

Er atmete durch die Nase, als er die Männer langsam in Keilformation in das knietiefe Wasser führte. Alle paar Schritte hielt er inne und ließ den Blick prüfend über die Umgebung wandern, bevor er mit Handzeichen weiter vorrücken ließ. Die Männer waren erfahren genug, um zu wissen, dass sie Kampfabstand einhalten mussten. Viele von ihnen hatten miterlebt, wie Kameraden gestorben waren, weil sie sich zu dicht zusammengeschart und dadurch Mehrfachziele für den Feind gebildet hatten.

Hätte Brett die Lippen nicht so fest zusammengepresst, er hätte vielleicht über den Anblick seines so gut organisierten Zugs gelächelt. Aber Lächeln war Friedenszeiten vorbehalten, nicht Kriegszeiten. In Bretts Augen stellte Vietnam einen Ort dar, an dem man Marines zum Sterben absetzte.

Je weiter sie sich durch den Morast vorankämpften, desto tiefer wurde der Sumpf. Abgestandenes Wasser kroch seine Beine hoch und jagte Kälte durch seinen Körper.

Gottverdammt, was hasste er den verfickten Dschungel und alles darin – die Schlangen, die Insekten und, am schlimmsten von allem, die Blutegel. Er verkniff sich einen Fluch, als er einen 30 Zentimeter langen Egel erblickte, der in seine Richtung schwamm. Das Letzte, was er wollte, war Charlie anzuzeigen, dass sie kamen. Allein die plätschernden Laute des Wassers erschienen ihm laut genug, um jeden Vietcong in der Gegend wissen zu lassen, dass ein Zug Frischfleisch unterwegs war.

Während er durch das Wasser watete, fragte er sich, wieso ausgerechnet ihn solches Pech ereilt hatte. Der Krieg hatte alles ruiniert. Er hatte sich nach dem College-Abschluss auf eine Karriere im Bankwesen gefreut, auf ein hübsches, kleines Nullachtfünfzehn-Haus, eine umwerfende Frau und ein warmes Abendessen, das ihn täglich erwartete, wenn er nach Hause kam. Stattdessen hatte ihn seine Freundin verlassen und er stapfte durch einen Sumpf auf einen der skrupellosesten Feinde zu, mit denen es das amerikanische Militär je zu tun gehabt hatte. Erschwerend kam hinzu, dass sie eine experimentelle Droge dabeihatten, die sie kurz vor dem Erreichen ihres Ziels einnehmen sollten. Laut Kommandozentrale würde sie die Wirkung jeglicher Chemikalien wie Agent Orange in der näheren Umgebung aufheben, doch Brett hegte seine Zweifel an der offiziellen Fassung. Für ihn klang es eher so, als würden sie als Versuchskaninchen benutzt.

»Scheiße«, murmelte er, als eine Fliege von der Größe einer Erdnuss an seinem Helm vorbeischwirrte. Nachdem er sie verscheucht hatte, schwenkte er die Mündung seines M16 über eine Lichtung am fernen Ende des Sumpfes. Sie befanden sich nicht weit von ihrem Ziel entfernt – einem abgelegenen Dorf, von dem die Hochrangigen behaupteten, es unterstütze die lokalen Vietcongs.

Brett war sich da nicht so sicher. Er hatte diese Routine schon viele Male abgespult. Meist hatten sie einen Scheißdreck gefunden.

Als sie den Rand des Sumpfes erreichten, ballte Brett die Hand zur Faust. Er deutete mit dem Kinn in Richtung des Sergeants des Zugs, eines stämmigen Texaners namens Fern. Der Mann besaß den Körperbau eines Footballspielers mit breiten Schultern und Baumstämmen als Beinen. Er näherte sich Brett mit einem zahnlückigen Grinsen, durch das ein Stück Kautabak zum Vorschein kam, von dem eine braune Saftspur über seinen Kinngurt hinablief.

Die beiden Männer verkörperten vollkommen gegensätzliche Typen. Fern pfiff auf Hygiene und schien in dem widerlichen Dschungel geradezu aufzublühen. Je dicker der Matsch wurde, desto wohler schien er sich zu fühlen.

»Lieutenant«, brummte Fern und hielt sich eine Hand über die zusammengekniffenen Augen, um sie abzuschirmen.

»Das Dorf sollte unmittelbar hinter der Anhöhe dort liegen«, sagte Brett und deutete in Richtung einer Böschung jenseits des Feldes. »Sagen Sie allen, die keinen Sicherheitsposten haben, dass sie sich paarweise zusammentun und ihre Dosis VX-99 nehmen sollen. Und sorgen Sie dafür, dass sie es auch wirklich tun.«

»Verstanden, Sir«, gab Fern zurück. Er spuckte einen Pfropfen Tabak ins abgestandene Wasser und Brett beobachtete, wie er im Maul eines kleinen Fisches verschwand. Bei dem Anblick drehte sich ihm fast der Magen um.

Brett folgte Fern aus dem Wasser auf festen Boden. Sie stiegen über verrottende Vegetation hinweg und schlugen kratzige Äste beiseite. Als sie den Rand der Lichtung erreichten, ließ sich Brett aufs rechte Knie sinken und griff nach seinem Rucksack. Er holte die kleine Spritze mit VX-99 hervor und betrachtete sie argwöhnisch. Brett hasste nichts mehr als Nadeln, abgesehen vom Dschungel und allem darin. Aber wenn er dadurch, dass er sich die Nadel in den Arm jagte, schneller hier rauskäme – tja, dann drauf geschissen.

Mit den Zähnen zog er die Kappe von der Spritze und spuckte sie aus, dann suchte er eine hervortretende Vene in der Nähe seines Handgelenks und stach die Nadel in den Arm. Langsam drückte er den Kolben und führte den geheimnisvollen Cocktail in seinen Blutkreislauf ein. Sofort raste ein stechender Schmerz seinen Arm entlang. Brett warf die Spritze ins Unterholz und legte einen Finger auf die Einstichstelle. Die anderen wechselten sich ab; ein Mann hielt mit gezückter Waffe die Augen offen, der andere klemmte sein Gewehr in die Armbeuge, während er sich die Chemikalie in eine Vene injizierte.

Brett wartete, lauschte mehrere Sekunden lang dem Summen der viel zu großen Insekten und dem Zwitschern exotischer Vögel und fragte sich, ob sein Zug irgendwelche Nebenwirkungen feststellen würde.

Nach einer Minute legte sich das Kribbeln in seinen Blutbahnen. Er stand auf, setzte das Gewehr an der Schulter an und richtete die Mündung über das Feld. Bisher fehlte vom Feind jede Spur, was jedoch keineswegs bedeutete, dass er sich nicht dort draußen befand. Charlie war immer da draußen und lauerte darauf, zuzuschlagen – wie die Droge in seinem Kreislauf.

»Vorrücken!«, befahl Brett. Fern nickte und gab den Männern zu ihrer Rechten mit schnellen Handbewegungen Zeichen. Die Marines schwärmten zügig über das Feld aus. Ihre Stiefel schmatzten durch den Schlamm.

Bevor sie die Hälfte des Wegs zurückgelegt hatten, spürte Brett plötzlich ein Brennen. Zuerst überlegte er, ob der Wind womöglich Agent Orange in die Gegend geweht hatte, doch dieses Brennen entsprach nicht der Art, die man mit jener Chemikalie assoziierte. Er nahm es nicht außen an der Haut wahr – es kam aus seiner Brust, als hätte er eine ganze Flasche scharfer vietnamesischer Soße in einem Zug geleert.

Mit jedem Herzschlag rasten kleine Blitze sengender Schmerzen durch seinen Körper. Das qualvolle Brennen breitete sich in seinem Kopf aus und blieb dort. Er blinzelte. Tränen traten ihm in die Augen. Er hatte das Gefühl, von innen heraus bei lebendigem Leib zu verbrennen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie ein PFC namens Junko auf die Knie sank und sich wie besessen den Schädel kratzte. Dann setzte das Gebrüll ein. Schmerzensschreie brachen aus, als weitere Marines fielen.

Was zum Geier passiert mit uns?

Die Qualen wurden so intensiv, dass Brett kaum noch denken konnte. Gleißende Bogen greller Lichter spannten sich über sein Sichtfeld. Die Orange-, Rot- und Gelbtöne verschwammen vor seinen Augen. Der Dschungel verblasste hinter den Farben.

Brett ließ sein Gewehr zu Boden fallen und schlug sich die Hände über die Ohren, um die panischen, gequälten Schreie auszusperren.

Was immer mit seinem Zug passierte, es wurde nicht durch eine über das Feld treibende Chemikalie verursacht. Brett konnte kaum einen zusammenhängenden Gedanken bilden, dennoch wusste er, dass die Schmerzen nur eine Folge von VX-99 sein konnten.

Plötzlich brandete ein heftiges Feuer durch Bretts Körper. Darauf folgte ein intensives Kribbeln, als würde er von Hunderten Bienen auf einmal gestochen.

Er fiel auf den Rücken, kratzte wild die nackten Teile seiner Haut, was ihm jedoch keinerlei Erleichterung verschaffte, sondern nur noch mehr Schmerzen verursachte.

Sein Verstand reagierte darauf, indem er ihn aus dem Dschungel an einen Ort entführte, an dem es keine riesigen Insekten gab, keine verrottende Vegetation, keine Männer, die versuchten, ihn zu töten.

Ein Backsteinhaus mit einem zur Tür führenden Weg aus Steinplatten tauchte auf. An der Eingangstür hielt eine attraktive Frau ein Glas mit Eiswasser in der Hand. Sie lächelte. »Komm rein, Liebling. Das Abendessen ist fast fertig.«

Brett spürte, wie sich die Schmerzen entfernten und nachließen, als er tiefer in diese Fantasie eintauchte. Er wusste, dass weder das Haus noch die Frau real sein konnten, doch das störte ihn nicht. Er wollte nur diesem von Gott vergessenen Dschungel entrinnen. Das musste er.

Als er den Eingang erreichte, war die Frau verschwunden. Er stand vor einer geschlossenen Tür. Brett drückte den Griff nach unten: abgesperrt. Dann verschwand auch das Haus. Die grellen Farben kehrten zurück. Er konnte seinen Körper wieder spüren. Angst verdrängte die Schmerzen.

Als er die Augen aufschlug, erblickte er den wolkenlosen Himmel und die blendend weiße Sonne über sich.

Wo war er?

Brett hörte gedämpfte Stimmen, das Rascheln von Ausrüstung, den Ruf irgendeines exotischen Tieres. Auch andere Laute nahm er wahr – entfernte Geräusche.

Die Welt wurde außergewöhnlich eindringlich. Er konnte hören, wie Insekten durch das Unterholz krochen, er konnte den Schweißgestank in seiner Uniform riechen. Er konnte Kaffee schmecken, obwohl er sich nicht daran erinnern konnte, wann er zuletzt welchen getrunken hatte. Seine Sinne waren in einem Ausmaß geschärft, wie er es nie zuvor erlebt hatte.

Es war furchterregend, zugleich jedoch merkwürdig befreiend. Brett ballte die Hände zu Fäusten, konnte spüren, wie sich seine Muskeln zusammenzogen und anspannten.

Voll verkniffener Faszination starrte er auf seine Hände. Er fühlte sich stärker als je zuvor, als könnte er es mit einer gesamten Armee aufnehmen. Er fühlte sich … unbesiegbar.

Leicht benommen, dennoch hellwach, sprang Brett auf die Beine. Mit einem Finger schob er den vorderen Rand seines Helms hoch und fuhr sich mit dem Ärmel übers Gesicht, um den Schweiß wegzuwischen, der ihm in die Augen tropfte.

Als er wieder klar sehen konnte, wankte er sofort los und stolperte beinahe über die eigenen Füße, als sie platschend durch den Matsch wateten. Brett wirbelte herum, erblickte zwei Dutzend Soldaten, die ebenfalls über die nasse Erde torkelten. Sie trugen dieselben Tarnanzüge und dieselbe Ausrüstung wie er. Soldaten. Marines. Mehrere der Männer irrten ziellos in verschiedene Richtungen, hielten sich mit den Händen die Köpfe.

Das Geräusch einer Frauenstimme ließ ihn zusammenzucken. »Töte sie!«, kreischte die Frau. »Töte sie alle!«

Wieder fuhr Brett herum und seine Stiefel sanken in den Schlamm, als er nach der Frau Ausschau hielt. Erst dann wurde ihm klar, dass die Stimme in seinem Kopf ertönte.

»Du musst sie töten!«, erklang die Stimme erneut. Mit einem Knurren fügte sie hinzu: »Tu es, bevor sie dich töten!«

Brett schlug sich seitlich gegen seinen Helm.

Wer war diese Frau und warum wollte sie, dass er die anderen Männer umbrachte?

Bretts Blick heftete sich auf den Mann vor ihm, konzentrierte sich ausschließlich auf ihn. Es handelte sich um einen kleinen, stämmigen Kerl mit Kautabak hinter den Lippen. Brett konnte den Tabaksaft riechen, der vom Kinn des Mannes tropfte.

Als dieser Brett bemerkte, hob er die Hände und ballte sie zu Fäusten. Der Marine knurrte. »Bleib weg von mir. D-du …«, stammelte er und schluckte einen Teil des Tabaks hinunter. »Du Arsch!«

Brett verspürte einen plötzlichen Adrenalinschub. Er griff nach etwas, um sich zu schützen. Seine Finger ertasteten den warmen Metallgriff einer Klinge an seinem Gürtel. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er das Messer aus der Scheide, als hätte er das schon viele Male zuvor getan.

Die Stimme der Frau kehrte zurück und dröhnte durch seinen Verstand. »Stich ihn ab! Schlitz ihm den fetten Wanst auf!«

»Bleib weg von mir!«, brüllte der Mann. Eine Ader trat dick an seinem Hals hervor, als Spucke aus seinem Mund spritzte. Mit verengten Augen konzentrierte Brett den Blick auf die Ader. Er konnte beobachten, wie sie pulsierte, stellte sich vor, wie das Blut durch den schmalen Kanal strömte.

Das geistige Bild jagte Erregung durch Bretts Körper. Sein eigenes Blut kribbelte in ihm. Mit beeindruckender Geschwindigkeit sprang er zur Seite. Auch der stämmige Mann bewegte sich flink und ließ einen Schwinger durch die Luft sausen.

Brett duckte sich und stürmte vorwärts, versenkte die Klinge tief im Bauch des Mannes, wie die Frau es von ihm verlangt hatte. Der Marine stieß einen gequälten Schrei aus. Blut quoll aus seinem Mund. Brett verlor keine Zeit. Er zog das Messer wieder heraus, trat einen Schritt zurück und rammte die Klinge anschließend in den Hals seines Gegenübers.

Der kräftige Kerl presste die Hände auf beide Wunden und sank auf die Knie, bevor er mit dem Gesicht voraus in den Schlamm fiel.

Mit einem kurzen, befriedigenden Atemzug nahm Brett einen neuen Geruch wahr. Er konnte ihn beinah schmecken.

Es war der Geschmack des Todes.

Das plötzliche Knallen automatischer Schüsse holte Brett so jäh auf das Reisfeld zurück, als wäre ein Schalter umgelegt worden. Sein Blick wanderte über die Böschung jenseits eines Feldes, registrierte jedes Aufblitzen von Mündungen.

Mehrere Hundert Meter entfernt erfolgte eine Detonation. Die ohrenbetäubende Explosion jagte einen roten Geysir aus blutigen Körperteilen und Erde gen Himmel. Als sich der Dunst lichtete, war von dem Marine, der Sekunden zuvor an der Stelle gestanden hatte, nur ein rot gefärbter Krater zurückgeblieben.

»Lauf!«, ertönte die Frauenstimme.

Erschrocken setzte sich Brett in Bewegung, umklammerte das Messer mit schleimiger Hand und sprintete los. Das Geräusch seiner durch den Matsch schmatzenden Stiefel ging im Kriegslärm völlig unter.

Weitere Explosionen erschütterten den Boden rings um ihn. Schlamm, Wasser und Pflanzenteile regneten aus der Luft herab. Er achtete nicht auf die brennenden Sedimente, die auf seiner Haut landeten, und beschleunigte die Schritte.

Auch die anderen Marines rannten, was das Zeug hielt. Einige von ihnen fielen, als Kugeln in sie einschlugen. Brett sah, wie ein Mann zu seiner Rechten einfach verschwand, als unter seinen Füßen eine Granate explodierte.

Er empfand nicht das Geringste für den Mann. Nichts konnte ihn aus der Fassung bringen. Er kannte nur ein Ziel, nur eine Sache, die zählte …

Töten.

Etwas stach ihn im Laufen. Als er den Blick senkte, rechnete er damit, eine Fliege auf seiner Haut zu erspähen. Stattdessen sah er ein münzgroßes Loch, wo eine Kugel seinen Bizeps durchschlagen hatte. Ein zweites Projektil traf ihn in die Seite. Die Wucht des Aufpralls versetzte seinem Rumpf einen Ruck und verlangsamte ihn kurzzeitig. Der Kupfergeschmack von Blut erfüllte seinen Mund. Brett leckte sich über die Lippen und rannte weiter.

Er konnte die Gesichter der Männer sehen, die ihn zu töten versuchten, als er sich der Böschung näherte. Sie versteckten sich unter Strohhüten und Helmen, brüllten in einer Sprache, die er nicht verstand. Der durchdringende Geruch von Schießpulver und das salzige Aroma von Schweiß, der ihre Uniformen durchtränkte, stiegen Brett in die Nase.

Als er sich noch zehn Meter vom Fuß der Anhöhe entfernt befand, ließ er sich auf alle viere fallen und galoppierte, benutzte die Beine, um sich nach vorne abzustoßen. Mit drei kraftvollen Bewegungen überwand er die kleine Erhebung und landete auf der Brust eines der asiatischen Soldaten. Er zog sein Messer zwischen den Zähnen hervor, rammte es dem völlig überrumpelten Mann in die Brust und stach es in dessen Herz. Die Augen des Mannes rollten in den Höhlen nach oben und Brett wandte sich ansatzlos dem nächsten Soldaten zu.

Jeder Hieb des Messers jagte einen Schauder blanker Erregung durch seinen Körper. Ein breites Grinsen trat in seine Züge. Er fühlte sich unvorstellbar mächtig.

Wenige Minuten später übersäten verstümmelte Leichen asiatischer Soldaten die Anhöhe. Ihre erschlafften Körper hingen über die Kuppe des Hügels. Ein wachsender roter Strom sickerte den Hang hinab.

Brett löste den Blick davon und ließ ihn über den eigenen Körper wandern. Aus seinen Wunden quoll zwar Blut, doch er verspürte kaum Schmerzen. Ohne auf die Verletzungen zu achten, stieg er über eine der Leichen hinweg.

Wieder ertönte die dröhnende Frauenstimme in seinem Kopf. »Du bist noch nicht fertig!«

Als er den Blick von einer nahen Leiche hob, bemerkte er einen schlanken afroamerikanischen Marine, der ihn vom Fuß der Böschung aus mit wirrem Blick finster anstarrte. Der Mann leckte sich über die Lippen und warf ein Messer von der linken Hand in die rechte. Blut von einer Kugel, die ihn am Hals gestreift hatte, durchtränkte seine grüne Uniform. Hinter ihm konnte Brett das Feld sehen. Pockennarbige Löcher übersäten den Boden dort, wo Granaten explodiert waren. Dutzende Leichen trieben im seichten Wasser rings um die Krater.

Brett schaute zurück zu dem Mann und begegnete dessen düsterem Blick. Mit festem Griff umfasste er sein Messer, dann schwang er es gegen den schlanken Marine. Die Spitze zischte durch die Luft, was den anderen Mann jedoch nicht abschreckte. Stattdessen ließ der sich auf alle viere fallen und erklomm rasch den Hang, indem er mit zu Klauen verkrümmten Fingern vorwärtssprang. Seine Gelenke klickten bei jeder Bewegung.

Bevor sich Brett von der Stelle rühren konnte, sprang der Marine auf ihn zu. Die beiden prallten zusammen und rollten über den blutverschmierten Abhang. Die Luft in Bretts Lunge explodierte aus seinem Mund, als er schließlich mit einem dumpfen Aufschlag auf dem harten Untergrund landete.

Tief sog er den Atem ein und rappelte sich auf die Beine. Mit einem schnellen Hieb traf er den anderen Mann mit dem Messer seitlich im Gesicht, trieb die Klinge tief in den Schädel.

Der Marine sackte zurück auf den Boden und erstickte heftig zuckend an seinem eigenen Blut. Ein letztes Mal griff er nach Brett, bevor er schließlich erschlaffte.

Keuchend wankte Brett von ihm weg. Er sank auf beide Knie und kniff die Augen zusammen, als ein Windstoß um ihn herum Staub aufwirbelte. Sternchen tänzelten vor seinen Augen. Ein Schwindelgefühl setzte ein. Er fing an, die Auswirkungen des Blutverlusts zu spüren, doch noch immer empfand er keine Schmerzen.

Während er den Blick über das Feld wandern ließ, drang eine entfernte Erinnerung an ein Backsteinhaus und eine Frau in seine Gedanken. Rasch verdrängte er sie. Es gab nur noch eines, was er wollte. Nur noch eines, was er begehrte …

Töten.

47 Jahre später

3. März 2015

Feldlazarett der WHO

Guinea, Afrika

Doktor Chad Roberts schob sich ein Aufputschmittel in den Mund und schluckte es trocken hinunter. Die Reise hatte ihn erschöpft. Innerhalb von weniger als 24 Stunden hatte er sein Büro bei der Seuchenschutzbehörde in Atlanta verlassen, den Atlantik überquert und war in Conakry, Guinea, gelandet. Von dort hatte ihn ein Helikopter zu einem Feldlazarett der Weltgesundheitsorganisation gebracht, das außerhalb eines abgelegenen Dorfes rund 30 Kilometer von der Stadt Dabola entfernt lag. Die Region mochte abgeschieden liegen, dennoch wies sie eine Einwohnerzahl von ungefähr 114.000 Menschen auf.

Während der Flüge hatte er die Berichte über den neuen und tödlichen Ebola-Stamm durchgeackert. Vorläufige Notizen wiesen auf einen schwerwiegenden Mikroausbruch hin. Das Virus tötete schneller als je zuvor und er vermutete, dass es mutiert war. Allein der Gedanke daran hatte verhindert, dass er unterwegs schlafen konnte. Chad war mit dunklen Ringen unter den Augen und Kopfschmerzen, die das Denken schwierig gestalteten, eingetroffen.

Er atmete lang und tief ein, dann zog er seinen Bioschutzanzug an. Die weißen Wände der mobilen Bioschutzeinrichtung schienen ihn erdrücken zu wollen, als er seinen Helm aufsetzte. Durch das schmale Sichtfeld des Visiers wirkte alles kleiner, zugleich jedoch fühlte er sich rundum sicher. Viele Wissenschaftler berichteten, dass sie in den Anzügen Klaustrophobie empfanden, aber auf Chad traf das nicht zu. Ihm verschaffte der Anzug die Beruhigung, die er brauchte, um sich den tödlichsten biologischen Wirkstoffen der Welt zu stellen.

Nachdem Chad hastig die Liste der Protokolle durchgegangen war, zog er eine Kunststoffblende zurück und betrat den nächsten Raum, wo ihn bereits Doktor Debra Jones von der WHO erwartete. Sie tappte mit einem Stiefel auf den Boden und schaute mürrisch zu ihm auf, als sie ihn bemerkte.

»Wir sind spät dran«, sagte sie. »Der Rest des Teams ist schon im Dorf.«

»Tut mir leid«, entschuldigte sich Chad. »Ich habe höllische Kopfschmerzen.«

»Ich vermute mal, die dürften noch wesentlich schlimmer werden, wenn Sie in der Krisenzone eintreffen«, erwiderte Debra frostig.

Chads Mut sank bei dieser Äußerung. Es war keineswegs sein erster Feldeinsatz, allerdings hatte er die Auswirkungen von Ebola noch nie persönlich gesehen. Er schluckte schwer, als sie hinaus ins blendende Sonnenlicht traten. Die Luftfeuchtigkeit ließ Chads Visier sofort beschlagen, als sie das kühle Innere der Bioschutzeinrichtung verließen. Hinter ihnen schloss sich die Tür mit einem metallischen Klicken.

Mit flotten Schritten folgten sie einem lehmfarbenen Trampelpfad. Hundert Meter entfernt wartete ein Toyota Pick-up auf sie. Der betagte Auspuff hustete Rauch in Richtung des Himmels. Chad lud seine Ausrüstung auf die hellbraune Ladefläche des Wagens und hievte sich hoch. Er drehte sich um und streckte Debra eine Hand entgegen. Zögerlich ergriff die Frau sie ohne ein einziges Wort. Sie ließen sich mit dem Rücken am Metall der Fahrerkabine nieder, als ein schlanker Afrikaner hinter ihnen die Heckklappe schloss.

Mit zusammengekniffenen Augen schaute Chad zur unbarmherzigen Mittagssonne auf. Er befand sich erst seit zwei Minuten im Freien und schon hatte er das Gefühl, in seinem Anzug zu ersticken. Salzige Schweißtropfen rollten über seine Stirn hinab.

Es würde ein brutal langer Tag werden.

Normalerweise wären sie bereits am frühen Morgen losgefahren, um der Hitze des Tages zu entgehen, doch ein Problem mit seiner Ausrüstung am Flughafen hatte eine Verzögerung verursacht. Mittlerweile steuerten sie auf die heißeste Zeit des Tages zu.

Der Afrikaner klopfte seitlich gegen den Wagen und der Fahrer trat aufs Gaspedal. Leicht schlingernd setzte sich der Toyota in Bewegung und rollte auf einen Feldweg, der von der Gruppe kuppelförmiger Bioschutzeinrichtungen wegführte. Chad starrte geradezu ehrfürchtig hin und ließ auf sich wirken, wie fremdartig die künstlichen Gebilde vor der üppig grünen Landschaft wirkten. Die Einheimischen hielten die weißen Gebäude wahrscheinlich für irgendwelche Raumschiffe.

»Wie lange brauchen wir, bis wir dort sind?«, brüllte Chad.

Debra hob drei Finger, während sie beobachtete, wie eine Gazellenherde über die Ebenen preschte. Eine Staubwolke folgte ihnen über eine Anhöhe.

Die Region Faranah entpuppte sich als wunderschöner Ort. Dichte Wälder beherrschten die Umgebung. Die Mischung aus Braun- und Grüntönen bildete eine warme Farbencollage. Doch irgendwo inmitten der dicht wachsenden Bäume lauerte ein uraltes Übel.

Chad konzentrierte sich auf die weitläufige Waldgrenze und fragte sich, wo sich das Ebola-Virus versteckte. Sie wussten immer noch nicht, was das Reservoir war. Mutter Natur hatte Millionen von Jahren verschiedene Versionen des Virus beherbergt, aber erst im 20. Jahrhundert hatten Wissenschaftler den Ebola-Stamm identifiziert.

Ebola war nicht das einzige Virus, das Afrika beherbergte. Der Kontinent glich einer Kloake einiger der verheerendsten je von der Natur hervorgebrachten Seuchen der Stufe 4. Chad betrachtete Afrika als so etwas wie einen modernen Jurassic Park ohne Dinosaurier. Die Welt war hier in der Tat prähistorisch.

Plötzlich scherte der Wagen scharf nach rechts aus. Erde spritzte unter den Heckreifen hervor und stieg als Staubwolke gen Himmel. Chad ruderte mit den Armen und hielt sich an der Seite des Pick-ups fest. Sein Kopf wippte auf und ab, als der Fahrer den Toyota neben die Fahrbahn lenkte. Äste und Zweige brachen knackend unter dem Gewicht des Fahrzeugs mit den überdimensionierten Reifen. Als sich der Staub legte, erblickte Chad die Baumstämme, die als Blockade quer über der Fahrbahn lagen, von der sie gerade gekommen waren.

»Das waren die Einheimischen!«, rief Debra. »Sie machen das seit Jahrzehnten, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.«

Chad nickte und verstärkte den Griff um die Seite des Pick-ups. Er hatte schon davon gehört, dass sich Dörfer in der Vergangenheit abgekapselt hatten, um die Ausbreitung tödlicher Viren zu unterbinden. Wahrscheinlich stellte das einen Grund dafür dar, dass Ebola selten in großen Ballungszentren auftrat. Die Menschen neigten dazu, bei ihren Angehörigen zu Hause zu sterben.

Einige Minuten später kehrte der Wagen auf die Hauptstraße zurück. Chad warf einen Blick durch die Glasscheiben der Fahrerkabine und sah, dass sie sich ihrem Zielort näherten – einem kleinen Dorf, in dem der Ausbruch begonnen hatte.

Debra war vor einer Woche mit dem ersten Team der WHO dort gewesen. Chad hatte ihren aktuellsten Bericht gelesen. Die Bevölkerung des Dorfes betrug 94 Personen und über die Hälfte der Bewohner war bereits infiziert, die Hälfte der Infizierten wiederum bereits tot. Vorläufige Statistiken wiesen auf einen neuen Stamm des Virus hin, doch Chad war davon nicht überzeugt. Jedenfalls noch nicht.

Er biss sich auf die Unterlippe, als der Fahrer sachte auf die Bremse trat und den Pick-up ungefähr hundert Meter entfernt von zwei WHO-Ärzten in Bioschutzanzügen zum Stehen brachte.

Der einheimische Fahrer sprang aus dem Wagen und ging zum Heck herum, wo er die Klappe für Debra und Chad öffnete.

»Danke«, murmelte Chad. Er folgte Debra zu den anderen Ärzten – einem kleinen Mann namens Howard Lacey und dessen größerem Kollegen Bill Fischer. Nach einer kurzen Vorstellung führten die beiden Männer sie mit forschen, eiligen Schritten in Richtung des Dorfes.

Bei den Gebäuden handelte es sich größtenteils um aus lehmhaltiger Erde errichtete Hütten mit Strohdächern. Einige der schöneren Behausungen bestanden aus Altmetall und Blechdächern.

Chad lauschte einem nervtötenden Brummen, das durch den Nachmittag hallte. Das Geräusch stammte allerdings nicht von Klimaanlagen, sondern von den Fliegen und sonstigen Insekten, die diese Gegend beherrschten. In der Ferne zeichnete sich Hitzeflimmern ab – eine Erinnerung daran, was für eine Hölle sie betreten hatten.

Vor einer der Hütten blieb Howard stehen. Durch sein Visier sah Chad ein Paar intelligent wirkender Augen. Dies war ein Mann, der sich daran gewöhnt hatte, unter extremen Bedingungen zu arbeiten. Für ihn kam das hier lediglich einem weiteren Tag im Büro gleich – für Chad hingegen wesentlich mehr. Immerhin war er im Begriff, seine Ebola-Jungfräulichkeit zu verlieren, ein weiteres Virus der Stufe 4 aus nächster Nähe kennenzulernen.

»Da drin haben wir zwei infizierte Patienten. Beide sind in den späten Stadien des Infektionsverlaufs. Vielleicht zeigen sie eine Reaktion auf unsere Anwesenheit, vielleicht auch nicht. Bitte machen Sie Ihre Beobachtungen, nehmen Sie Ihre Probe und verlassen Sie die beiden anschließend so schnell wie möglich wieder«, ersuchte ihn Howard mit verkniffener Miene.

Chad nickte. Seine Aufgabe war einfach. Er sollte eine Probe für die Seuchenschutzbehörde CDC besorgen, Notizen über seinen Vorortbesuch anfertigen und beobachten. Er war nicht hier, um die Opfer medizinisch zu betreuen. Er war hier, um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen neuen Stamm handelte, und um eine Probe mitzubringen, damit die CDC mit der Arbeit an einem Heilmittel beginnen konnte.

Er duckte sich, um das Gebäude zu betreten, und blinzelte heftig. Die aus nur einem Raum bestehende Hütte wurde schwach von den wenigen Sonnenstrahlen erhellt, die sich durch die Holzläden vor dem einzigen Fenster kämpften. Chads Augen brauchten eine Weile, um sich den Lichtverhältnissen anzupassen, dann jedoch konnte er einen Mann und dessen Frau in verkrümmter Haltung auf Strohbetten in der Mitte des Raums ausmachen. Von Blut und Schweiß durchnässte Decken lagen auf dem staubigen Boden neben ihnen. Flecke, Blutergüsse und eine dünne Schicht blutigen Schweißes überzogen ihre Haut.

Fliegen schwirrten über ihnen, aber sowohl der Mann als auch seine Frau waren zu schwach, um sie zu verscheuchen. Ihre glasigen Augen starrten mit leerem Blick an die Decke.

Das Geräusch gedämpfter Atmung erinnerte Chad daran, dass sich Debra neben ihm befand. Er bewegte sich nach rechts und rückte näher zum Bett des Mannes vor. Nachdem er eine kleine Tasche mit Ausrüstung auf dem Boden abgestellt hatte, hielt er inne, um den Patienten prüfend zu betrachten. Blut sickerte aus jeder sichtbaren Körperöffnung hervor. Es trat aus den geröteten Augen, aus der Nase, aus den Ohren und sogar aus den Brustwarzen. Hier bestand keinerlei Zweifel: Dieser Mann hatte Ebola. Die eigentliche Frage bestand darin, um welchen Ebola-Stamm es sich handelte.

Blinzelnd bemühte sich Chad ruhig zu bleiben. Der Anblick erwies sich als schlimmer, als er es sich je vorgestellt hätte. Da war so viel Blut. Er schaute zur Ehefrau des Mannes. Auch sie hatte starke Blutungen. Beide Opfer verbluteten langsam, während sie hilflos in dieser sengend heißen Hölle lagen. Die Insekten in der düsteren Hütte summten wie kleine Motoren und schienen ungeduldig darauf zu warten, endlich fressen zu können.

Chad erinnerte sich an Howards Anweisungen und spürte neben sich Debra, die über ihm aufragte. Er griff in seine Tasche, holte eine Spritze heraus und ergriff behutsam den schlaffen rechten Arm des Mannes. Er suchte nach einer Vene und fand schließlich eine unter einem Ausschlag, der den Großteil des Unterarms bedeckte. Mit zusammengebissenen Zähnen führte Chad die Nadel ein und zog rasch eine Blutprobe auf.

Plötzlich drehte der Mann den Kopf und heftete den Blick der zu Schlitzen verengten Augen auf Chads Visier. Er schnappte nach Luft, bevor er ein Wort in gebrochenem Englisch hervorstieß.

»He-llllpf.«

Chad erstarrte. Der Inhalt seines Magens drohte ihm in die Kehle zu steigen. Sein Herzschlag beschleunigte sich rasant, als er die Spritze umklammerte.

Eine kräftige Hand, die sich plötzlich auf seine Schulter legte, ließ ihn den Blick von dem Sterbenden lösen.

»Gehen wir«, forderte Debra ihn auf.

Chad nickte und verstaute die Probe in einer sicheren Kassette, deren Deckel sich mit einem Klicken schloss. Er stand auf und blickte ein letztes Mal auf den Mann hinab. Dessen infizierte, blutunterlaufene Augen folgten Chad noch kurz, bevor sie im Kopf nach oben rollten.

»Es tut mir leid«, flüsterte Chad, als er hinaus ins grelle Sonnenlicht eilte.