Ein paar nützliche Informationen

Sie können mit den Bildmeditationen gleich anfangen. Nur Zeit sollten Sie sich nehmen, um innerlich zur Ruhe zu kommen, nach dem Meditieren wieder aus der Bilderwelt aufzutauchen und sich anschließend dem Alltagsgeschehen zuwenden zu können – mit mehr Gelassenheit und Freude.

Formulierungen, die der Seele gefallen

Um einer möglichen Irritation vorzubeugen, ist es für Sie wichtig, zu wissen, dass die Bildmeditationen zur Stimulation Ihres Unterbewusstseins in einem speziellen Sprachmodus getextet sind. Während sich die Informationen der verschiedenen Kapitel ganz normal an Ihren Intellekt richten, wenden sich die Worte der Bildmeditationen in tiefer Entspannung an das Unterbewusstsein. Da sich der rationale Intellekt stark vom sensitiven Unterbewusstsein – unserem großen Reservoir eines schlummernden Potenzials – unterscheidet, ist auch seine Art der Kommunikation anders. Mit dem logischen Intellekt vermögen wir vieles, doch kann er zum Beispiel keine tiefen Harmonisierungen oder Heilungsenergien hervorbringen.

Die Wirksamkeit der Bildmeditation wäre daher stark beeinträchtigt, wenn sich der Sprachstil an Ihren rationalen Intellekt richten würde, denn das Unterbewusstsein nimmt eine gut strukturierte, ratio-betonte und intellektuelle Sprechweise kaum auf. Wir können das Unterbewusstsein mit dem Zustand eines etwa vierjährigen Kindes vergleichen. Hier müssen die Worte einfach und klar sein, einiges sollte geduldig und sanft wiederholt werden. Wieder sind wir bei dem Thema, dass hier vor allem Bilder eindrücklich wirken. Ebenso wie ein kleines Kind nimmt das Unterbewusstsein in der Tiefenentspannung Bilder, einfache Sätze und Wiederholungen intensiv auf, es lässt daraus die wohltuenden Auswirkungen entstehen. Die bildhaften Impressionen sind daher in manchen Sätzen von Affirmationen oder Suggestionen begleitet.

Diese Tiefenwirksamkeit durch Bilder in Kombination mit suggestiver Wortbildung nutzen auf ähnliche Weise sowohl die Jungsche Tiefenpsychologie als auch die klassischen Märchen mit Sprüchen und Reimen, der tibetische Buddhismus und das NLP (die psychotherapeutische Methode des »Neurolinguistischen Programmierens«). Im tibetischen Buddhismus werden die Bildimpressionen zur Intensivierung sogar als eingängige Mantren wiederholt, damit das Unterbewusstsein diese umso intensiver aufnimmt und umsetzt. Grimms Märchen haben Symbole vom großen bösen Wolf bis hin zu Frau Holles Goldregen für das brave Mädchen oft mit einprägsamen Reimen verbunden und jahrhundertelang teils fragwürdige pädagogische Prägungen begünstigt. Auf Erwachsene wirken Bilder und Suggestivsätze normalerweise nicht mehr sonderlich eindrucksvoll – es sei denn, der Erwachsene befindet sich in der Tiefenentspannung oder in Meditation! Hierin liegt das Geheimnis der Effizienz: dass wir uns in den aufnahmefähigen Level tieferer Bewusstseinsebenen sinken lassen, um empfänglich für die passenden Impulse zu sein.

Weshalb und mit welchen Bildern wir arbeiten, wurde bereits ausgiebig erläutert, aber auch Wortwahl und Satzgestaltung müssen diesem Vorgehen entsprechen. Die Bildimpressionen sind zur Intensivierung manchmal mit Wiederholungen versehen. Lesen Sie im normalen Wachzustand beispielsweise mehrfach die Zeile, Sie seien von leuchtend türkisem Wasser umgeben, mag das langatmig wirken. In der Tiefenentspannung stimuliert die Wiederholung des Adjektivs »leuchtend türkis« jedoch ein erfrischendes und befreites Gefühl, welches vom Unterbewusstsein gern und unmittelbar freigesetzt wird.

Auch die Worte selbst sind sehr bewusst ausgewählt, es sind gezielt eingesetzte Stimulanzien. Dabei ist wichtig, dass das Unterbewusstsein jedes einzelne Wort als angenehmes Stimulans empfindet, wie beispielsweise die Adjektive »leicht«, »frei«, »sonnig«, »schön«, »weit«, »duftig«, »leuchtend«, »warm«, »erfrischend«, »klar« und so weiter. Gerade die tiefere Schicht unseres Bewusstseins empfindet diese Worte als ausgesprochen wohltuend. Ihr Intellekt kann nicht viel damit anfangen, »seidigen Frieden zu atmen«, doch tiefere Bewusstseinsebenen bringen die Qualitäten der Seide – schimmernde Leichtigkeit, Zartheit etc. – mit dem Atemfluss und Ihrem Zustand in Verbindung. Das bedeutet für Sie, dass Sie in den Bildmeditationen einen bestimmten assoziativen Sprachmodus und immer wieder suggestive Wortwiederholungen vorfinden, die Sie bei der Lektüre im intellektuellen Wachzustand leicht befremden könnten. Wenn Sie diese impressionistische Sprache jedoch als die für Ihr Unterbewusstsein angemessene und verständliche Sprache akzeptieren, ist das nachvollziehbarer für Sie und der Umgang damit fällt leichter.

Ich-Form

Mit Ausnahme der Übung »Holzfällerschwung« auf >, der Loslass-Übung auf >, den Yoga-Übungen auf > und > sowie der Übung »Magie des Glückslächelns« auf >, die, wie üblich, in der dritten Person erklären, welche Bewegung jeweils durchzuführen ist, sind sämtliche Meditationen in diesem Buch in der Ich-Form gehalten. So sprechen sie uns direkt auf der Seelenebene an und können im Unterbewusstsein ihre Wirkung entfalten.

Wie wende ich eine Bildmeditation an?

Vielleicht möchten Sie die Bildmeditationen direkt aus dem Buch anwenden, zumal im Text noch mehr Meditationen als auch online zu finden sind. Da wir selten einen begabten Vorleser verfügbar haben, können Sie den Text auf ein Speichermedium sprechen. Alternativ gehen Sie folgendermaßen vor: Machen Sie vorab eine Yogadehnung oder die entspannende Einstimmung auf >. Erst danach (!) lesen Sie die Bildmeditation, die Sie genießen möchten, einmal in aller Ruhe durch. Beim Lesen lassen Sie bereits die Bildmotive auf sich wirken und nehmen die Bilder auf. Beachten Sie auch die stimulierenden Adjektive (wie »sonnig und warm« oder »frisch und klar« oder »gleißend hell« und so weiter). Erfassen Sie Stimmung und Atmosphäre der ausgewählten Bildmeditation mit innerer Muße. Nehmen Sie dann die Ihnen angenehme Meditationshaltung im Sitzen ein oder legen Sie sich bequem hin. Nun lassen Sie die zuvor gelesene Szenerie der Bildmeditation allmählich auftauchen, improvisiert, ganz verspielt und frei von Leistungswillen. Sie dürfen mit diesen schönen Bildern einfach tagträumen. Lassen Sie sich Zeit und steigen Sie auch mit Ihrer eigenen Fantasie in die Bildimpression ein! Wenn Sie zum Beispiel mit dem »Bad im Jungbrunnen« (>) tagträumen, lassen Sie Ihre persönlichen Erinnerungen an Meeresurlaube einfließen – die Kühle des Wassers auf der Haut, den salzigen Geschmack auf den Lippen und so weiter. Träumen Sie mit dem Bild, genießen Sie es, spielen Sie damit. Vielleicht führt das die abenteuerlustigen Naturen unter uns sogar dazu, mit einem Delfin zu schwimmen und zu spielen. Beim Waldspaziergang darf Ihre Fantasie ein Eichhörnchen schwerelos von einem Ast zum nächsten springen lassen, beim Picknick im Grünen malen Sie sich vielleicht Delikatessen aus, die Sie auf der Decke verteilen.

Schmücken Sie die jeweilige Bildsituation mit Ihrer Vorstellungskraft aus. Umso entspannender, erholsamer und wirkungsvoller wird die Meditation.

Welche Haltung?

Ob im Sitzen oder im Liegen – Sie sind frei in der Wahl Ihrer bevorzugten Meditationshaltung und dürfen aussuchen, was Ihnen und Ihrer jeweiligen Situation am besten entspricht. Das aufrechte Sitzen auf einem bequemen Stuhl oder einem Meditationskissen ist ebenso erlaubt wie die Liegeposition. Allerdings gibt es bestimmte Faktoren, die mehr für die eine oder für die andere Position sprechen.

Möchten Sie die Meditationen zum Einschlafen oder morgens vor dem Start in den Tag nutzen? Dann können Sie dabei einfach im Bett liegen und die Meditationsbilder schläfrig genießen. Weil die Bildmeditationen tief in Ihr Unterbewusstsein sinken, entfalten manche ihre Wirkung sogar noch besser, wenn Sie sich zu liegen erlauben. Sie dürfen darüber sogar einschlafen, denn Ihr Unterbewusstsein nimmt die schönen und heilsamen Meditationsbilder weiterhin auf, manchmal sogar noch intensiver als im Wachzustand.

Wenn Sie eine Meditation online beim Einschlafen hören, schenkt Ihnen das schöne Träume und einen guten Schlaf und dazu die positive Tiefenwirkung des jeweiligen Meditationsbildes. Sollten Sie morgens vor dem Aufstehen eine Meditation im Liegen genießen, vergessen Sie nicht, nochmals den Wecker zu stellen – falls Sie einschlafen.

Meditationen online und im Buch

Eine abwechslungsreiche Auswahl der Meditationen in diesem Buch finden Sie gesprochen auch online. Es sind Meditationen zu unterschiedlichen Wohlfühlthemen.

Sie können sich vertrauensvoll durch die Meditation Ihrer Wahl führen lassen. Wenn Sie sich eine Meditation aussuchen, die nur in Textform vorliegt, gehen Sie so vor, wie auf > beschrieben.

Sie können den Zeitrahmen jeder Bildmeditation ganz flexibel gestalten: Je nach Lust kann diese zwischen zehn Minuten und einer Dreiviertelstunde dauern.

Sitzend meditieren

Wenn Sie eine bestimmte Visualisierung gern regelmäßig und konzentriert anwenden möchten, empfiehlt sich die Sitzposition. Denn Sitzen beim Meditieren hat den Vorteil, dass die Konzentration leichter fällt und geistige Klarheit gefördert wird. Wichtig ist, dass Sie aufrecht und bequem sitzen. Das kann auf einem Meditationskissen oder auf einem gepolsterten Stuhl sein, aber auch auf einem Hocker oder Sitzbänkchen. Probieren Sie aus, in welcher Position Sie zwischen 10 und 45 Minuten angenehm verbringen können.

Wenn Sie die Meditationen im Sitzen genießen, sorgen Sie für einen ruhigen und behaglichen Ort. Vorschläge zur Gestaltung finden Sie auf >. Selbstverständlich können Sie auch in der Natur meditieren. Es ist eine wunderschöne Erfahrung. In meinem Garten liegt beispielsweise ein alter Baumstamm, auf dem ich mich an sonnigen Tagen gern mit einem Kissen zum Meditieren niederlasse.

Praktische Hinweise

Die meisten Menschen lieben es, verschiedene Meditationen auszuprobieren und gelegentlich zu wechseln. In der Experimentierphase sollten Sie maximal eine Meditation pro Tag machen. Vielleicht finden Sie schon beim ersten Lesen eine Lieblingsmeditation, die Sie über einen längeren Zeitraum praktizieren möchten; Sie können problemlos einige Wochen oder auch länger bei einer Bildmeditation bleiben. Wenn Sie sich intensiver auf eine Meditation einlassen und diese öfter machen, werden Sie feststellen, dass diese durch die Wiederholung besonders intensiv wirkt und sich sanft, aber machtvoll entfaltet. Bleiben Sie so lange bei einer Bildmeditation, wie es sich für Sie gut anfühlt. Irgendwann kommt meist der Punkt, an dem der Geist sich mit dem Gewohnten langweilt. Das merkt man an einer diffusen Unlust – dann ist es Zeit, eine andere Meditation zu finden. Wenn Sie mit einer Bildmeditation gar nichts anfangen können, sollten Sie sie auch nicht machen.

Yogahaltungen, um den Körper mit einzubeziehen

In dieses Buch habe ich auch einige Yogahaltungen mit aufgenommen. Sie machen den Körper aufnahmebereit für die mit der Meditation verbundenen Erfahrungen. Wenn Sie ohnehin regelmäßig Yoga praktizieren, können Sie im Anschluss an Ihre Übungseinheit eine Bildmeditation machen.

Einrahmung der Meditation

Um sie optimal genießen und zur Entfaltung bringen zu können, schenken wir der Meditation einen kleinen Rahmen – eine Tiefenentspannung vorher und eine kurze, erfrischende Aktivierung hinterher, die uns wieder im Alltag verankert.

Entspannende Einstimmung

Im Zustand tiefer Körperentspannung kommen Gedanken und Emotionen wohltuend zur Ruhe. Dadurch fördert die Einstimmung die Verwirklichung der heilsamen Bildimpulse.

  1. Ich atme tief auf.
  2. Die Schultern sind weich und locker.
  3. Die Atemluft fließt wie seidiger Duft durch die Nase ein und aus.
  4. Sanft hebt und senkt sich dabei meine Bauchdecke.
  5. Im Innenraum meines Bauches lasse ich ganz locker.
  6. Mit den ruhigen Atemzügen sinke ich immer tiefer in die wohlige Entspannung.
  7. Ich spüre den Innenraum meines Körpers von Kopf bis Fuß.
  8. Friedlich genieße ich mein Dasein und meinen warmen, lebendigen Körper.

Wieder ankommen im Alltag

Die Aktivierung und Erdung bildet den Abschluss jeder Meditation, um frisch und regeneriert durchzustarten, sonst könnten Ihnen Schläfrigkeit oder niedriger Blutdruck zu schaffen machen.

  1. Ich spüre mein Körpergewicht und die Anziehungskraft der Erde.
  2. Nun kreise ich mit den Füßen.
  3. Mehrmals spanne ich beim tiefen Einatmen die Po- und Beinmuskeln fest an und löse die Spannung ausatmend wieder.
  4. Dann balle ich beim Einatmen die Fäuste und spanne die Armmuskeln an, beim Ausatmen lasse ich wieder los.
  5. Zum Abschluss strecke ich mich und fühle mich so richtig wohl in meiner Haut.
  6. Mein Bewusstsein ist wach und klar.

Den Meditationsplatz schön gestalten

Es ist fürs Meditieren sehr hilfreich, wenn Sie es an einem besonderen Platz durchführen. Gestalten Sie ihn so, dass Ihnen das Herz aufgeht.

Ein Ort zum Auftanken

Wenn möglich nutzen Sie den Ort wirklich nur für Meditationen oder wenn Sie sich einfach zurückziehen und nach innen gehen wollen.

Gestaltungselemente

Was auch immer für Sie Frieden, Schönheit und Ruhe symbolisiert, ist an Ihrem Meditationsplatz gut aufgehoben: Blumen, eine Muschel oder ein Stein … Inspirierend ist auch eine Sammlung von Kerzen auf einem Silbertablett oder ein schönes Tuch. Vielleicht strahlt eine Buddhastatue die Ruhe aus, die Sie zum Meditieren inspiriert. Womöglich entspricht Ihnen auch ein genügsam gestalteter Ort, der Ihnen gerade durch seine Schlichtheit zur Ruhe verhilft.

Die eigene Entwicklung unterstützen

Möchten Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken? Dann stellen Sie ein Foto von sich auf. Das muss kein teures Bild vom Fotografen sein. Vielleicht haben Sie ein gelungenes Selfie, in bester Laune aufgenommen. Oder einen Schnappschuss, der Sie bei einer Tätigkeit zeigt, die Ihnen Freude macht. Empfehlenswert sind Bilder, auf denen Sie glücklich aussehen und auf denen Sie sich mögen.

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MEINE INNERE BUDDHANATUR

Führen Sie diese Meditation am besten in aufrechter Sitzposition aus, weil diese Ihnen mehr Klarheit und Wachheit ermöglicht.

  1. Ich entspanne mich mit ruhigen Atemzügen immer tiefer und tiefer. Ich spüre meinen Körperinnenraum vom Kopf bis zu den Füßen. Der gesamte Bauchraum ist weich und strömend warm. Tiefe Zufriedenheit breitet sich in mir aus.