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Joseph Prince

Das Gebet des Schutzes

Haupttitel
AMPCAmplified Bible, Copyright © 1987, The Lockman Foundation. www.lockman.org
ELBRevidierte Elberfelder Bibel © 1985, 1991, 2006, SCM R.Brockhaus im SCM Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
EUEinheitsübersetzung, Copyright © 1980 Kath. Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.
GNBGute Nachricht Bibel, Copyright 2000 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart.
HFAHoffnung für alle © by Biblica, Inc.®, hrsg. von Fontis.
KJVKing James Version.
LUTLutherbibel, Revidierte Fassung von 1984, Copyright © 1985 Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart.
NEÜNeue evangelistische Übersetzung, Copyright © Karl-Heinz Vanheiden.
NGÜNeue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft.
NKJVNew King James Version, Copyright © 1982 by Thomas Nelson, Inc.
NLBNeues Leben Bibel, Copyright © 2006, SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

INHALT

Vignette

Einleitung

  1    Im Schutz des Höchsten

  2    »Ich werde sagen«

  3    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

  4    Willige ein, unter seine Flügel zu kommen

  5    Furchtlos leben

  6    Es wird dich nicht treffen

  7    Wohne sicher in Christus, deiner Zufluch

  8    Setze seine Engel in Bewegung

  9    Zeit, in die Offensive zu gehen

10    Von der Liebe des Vaters beschützt

11    Weisheit, um in Sicherheit zu bleiben

12    Gottes Verheißung eines langen Lebens

Schlusswort

Anmerkungen

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EINLEITUNG

Vignette

Wir leben in einer Zeit voller Gefahren. Eine Zeit, in der eine Person, die ein Konzert besucht, einem Terroranschlag zum Opfer fallen könnte. Eine Zeit, in der eine Bombe explodieren könnte, während jemand in seinem Lieblingscafé sitzt und an seinem Milchkaffee nippt. Eine Zeit, in der sich eine Viruserkrankung durch einen einzelnen Reisenden seuchenartig von Land zu Land ausbreiten könnte. Eine Zeit, in der sich Erdbeben, Überflutungen und andere Katastrophen scheinbar viel zu oft ereignen. Eine Zeit der Gewalt, Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Wir können dem ständigen Bombardement mit negativen Meldungen kaum entgehen. Sie erreichen uns durch Nachrichtenkanäle. Sie werden über soziale Medien verbreitet. Sie beherrschen die Schlagzeilen der Tageszeitungen und füllen unsere Bildschirme, wenn Nachrichtensender uns tagtäglich auf den neuesten Stand bringen über die sinnlose Gewalt, die das Leben so vieler Menschen ruiniert.

Ich fühle mit all jenen, deren Leben durch hassgetriebene Angriffe zerstört oder durch Katastrophen, die sich ihrer Kontrolle entziehen, zutiefst erschüttert wurden.

Leider wissen wir bereits, dass die Welt ein noch dunklerer Ort werden wird.

Das sagt uns Jesaja 60,2:

Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker.

Aber – ich habe gute Nachrichten für dich, mein Freund. Die gute Nachricht, dass Gottes Wort dich für diese Zeiten stärkt und ausrüstet. Die gute Nachricht von seinem Schutz und seiner Gunst für dich. Die gute Nachricht, dass du in dieser Welt bist, aber nicht von dieser Welt!

Jesaja 60,2 endet nicht mit der tiefen Dunkelheit. Der Vers fährt hiermit fort:

Aber über dir geht auf der Herr,
und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Je dunkler die Welt wird, desto heller wirst DU scheinen. Während Trübsal und Verzweiflung die Erde bedecken, wird dein Licht zunehmend heller strahlen. Inmitten tiefster Dunkelheit wirst du Gottes Leuchtfeuer der Gnade und Herrlichkeit sein. Die Welt wird sehen, wie du in der Fülle der Segnungen und der Gunst des Herrn lebst und sich fragen, wie du und deine Familie vor der Zerstörung und dem überall herrschenden Chaos bewahrt bleiben konnten.

Du kennst vielleicht die alttestamentliche Geschichte von Daniels Freunden, die in den Feuerofen geworfen wurden, weil sie sich geweigert hatten, vor der goldenen Statue von König Nebukadnezar niederzufallen und sie anzubeten. Der König, seine Statthalter und seine Berater sahen alle mit an, wie das Feuer keine Macht über die drei jungen Hebräer hatte. Nicht eine einzige Haarsträhne und keine Faser ihrer Kleidung wurden angesengt. Tatsächlich haftete nicht der geringste Rauch- oder Brandgeruch an ihnen, als sie aus dem Ofen stiegen!

Lieber Freund, ich möchte, dass du dir vor Augen führst, wie Daniels Freunde vollständig unverletzt aus dem Feuerofen steigen. Das ist ein Bild von dir und mir heute.

In Christus sind wir in dieser Welt, aber wir sind nicht von dieser Welt. Selbst wenn wir in extremste und überaus herausfordernde Umstände geraten, können wir sie dennoch unbeschadet hinter uns lassen.

Derselbe Herr, der Schadrach, Meschach und Abed-Nego im Feuerofen beistand, steht heute auch dir bei!

Die Dunkelheit ist real. Das Feuer ist real. Die Gefahren in dieser Welt sind ganz gewiss real, aber seine Zusage, dass du beschützt und unangetastet leben darfst, kann zu einer noch viel größeren Realität in deinem Leben werden.

Aus diesem Grund habe ich dieses Buch geschrieben.

Das Wort Gottes sagt uns, dass Furcht mit Qual verbunden ist. Unser Vater im Himmel möchte nicht, dass irgendeines seiner geliebten Kinder von Furcht gequält wird. Sein Wort sagt uns: »Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus« (1Joh 4,18).

Mir gefällt ganz besonders, wie die englische Amplified Bible es ausdrückt:

In der Liebe gibt es keine Furcht (Angst existiert nicht), sondern die vollentwickelte (vollständige, vollkommene) Liebe treibt die Furcht zur Tür hinaus und verbannt jede Spur von Schrecken!

Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich möchte, dass du fest in seiner beschützenden Liebe zu dir verankert bist. Ich möchte, dass jede Spur der Furcht aus deinem Herzen verbannt wird. Vielleicht wird dein Herz nicht von Terrorgefahr, Kriegen und Katastrophen beschwert, sondern von Ängsten, die von deinen unmittelbaren Umständen herrühren. Die Furcht, deinen Arbeitsplatz zu verlieren, weil dir Gerüchte über Personalkürzungen und Entlassungen zu Ohren gekommen sind. Die Furcht, dass die Symptome, die du in deinem Körper spürst, sich zu etwas Bösartigem entwickeln könnten. Die Furcht, dass deine Kinder in irgendwelche Schwierigkeiten geraten und Schaden erleiden könnten.

Ganz gleich, welche Furcht dein Herz ergriffen hat, ich habe dir so viel zu sagen, das dein Herz bestärken und ermutigen wird. Du bist kein vom Unglück Verfolgter, dem nichts anderes übrig bleibt, als in Furcht zu leben. Nein, du bist von deinem himmlischen Abba ausgesondert. Du bist sein geliebtes Kind und er, der niemals schlummert noch schläft, behütet dich (siehe Ps 121,3  4)! Dennoch können wir seinen Schutz nicht als selbstverständlich voraussetzen!

Deshalb möchte ich dir zeigen, wie du das Gebet des Schutzes beten kannst, das in Psalm 91 zu finden ist. Lass uns gemeinsam enthüllen, was die Bibel über göttlichen Schutz zu sagen hat, und Wahrheiten herausfinden, die deinen Glauben aufbauen und dich stärken werden. Ich möchte, dass du durch die erstaunlichen Zeugnisse von Menschen aus der ganzen Welt ermutigt wirst, die Gottes Schutz am eigenen Leib erfahren haben. Unser Herr ist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe. So wie er die kostbaren Personen, deren Geschichten du in diesem Buch zu lesen bekommst, auf übernatürliche Weise rettete, wird er auch dich aus deiner Lage befreien. Ich bete, dass du auf deiner Reise durch die mächtigen Offenbarungen in diesem Buch mit der nötigen Kraft erfüllt wirst, um in diesen gefährlichen Zeiten wirklich zuversichtlich und furchtlos zu leben.

DAS GEBET
DES SCHUTZES

 
Psalm 91

1 Wer im Schutz des Höchsten wohnt
und ruht im Schatten des Allmächtigen,
2 der sagt zum Herrn: »Du bist für mich Zuflucht und Burg,
mein Gott, dem ich vertraue.«

3 Er rettet dich aus der Schlinge des Jägers
und aus allem Verderben.
4 Er beschirmt dich mit seinen Flügeln,
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht,
Schild und Schutz ist dir seine Treue.
5 Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten,
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,
6 nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die wütet am Mittag.

7 Fallen auch tausend zu deiner Seite,
dir zur Rechten zehnmal tausend,
so wird es doch dich nicht treffen.
8 Ja, du wirst es sehen mit eigenen Augen,
wirst zuschauen, wie den Frevlern vergolten wird.

9 Denn der Herr ist deine Zuflucht,
du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt.
10 Dir begegnet kein Unheil,
kein Unglück naht deinem Zelt.
11 Denn er befiehlt seinen Engeln,
dich zu behüten auf all deinen Wegen.
12 Sie tragen dich auf ihren Händen,
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;
13 du schreitest über Löwen und Nattern,
trittst auf Löwen und Drachen.

14 »Weil er an mir hängt, will ich ihn retten;
ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.
15 Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören.
Ich bin bei ihm in der Not,
befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.
16 Ich sättige ihn mit langem Leben
und lasse ihn schauen mein Heil.«
(EU)

 
1

IM SCHUTZ DES HÖCHSTEN

Wer im Schutz des Höchsten lebt,
der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen.
Psalm 91,1
NLB

Vignette

 

 

 

 

 

Wohin man sich heutzutage auch wendet, schlägt einem Angstmacherei entgegen. In Nachrichtensendungen und Zeitungen, in sozialen Medien und, leider, auch in christlichen Medien. Du und ich, wir beide wissen, dass diese Verbreitung von Angst nicht so bald wieder enden wird. Unsere Nachrichtenkanäle werden nicht damit anfangen, über die Tausenden von Flugzeugen zu berichten, die heute sicher gelandet sind. Furcht erhöht die Zuschauerzahlen und lockt Leser von Online-Medien zuverlässig an.

Es ist entscheidend, dass wir unser Herz nicht von Furcht übermannen lassen.

Es ist jedoch entscheidend, dass wir unser Herz nicht von Furcht übermannen lassen. Sich von Furcht zu nähren, ist für uns als Gläubige nicht angemessen. Wenn sich dein Denken in Ängste verstrickt hat, ist es vielleicht an der Zeit zu prüfen, womit du deine Gedanken fütterst. Worüber hast du, bewusst oder unbewusst, nachgedacht? Nimmst du alles in dich auf und glaubst alles, was du in Nachrichtenmedien siehst, oder lebst du gemäß dem, was der Herr Jesus für dich auf Golgatha erworben hat?

Der Ort der Ruhe

Ich möchte dir gleich im ersten Vers von Psalm 91, dem Gebet des Schutzes, einen mächtigen Schlüssel zeigen. Lies ihn mit mir:

Wer im Schutz des Höchsten lebt,
der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen.

Das hebräische Wort für »leben« ist jaschab, was so viel heißt wie »hinsetzen, bleiben oder sich niederlassen«.1 Das Erste, was Gott sich also von dir wünscht, damit du in den Genuss seines Schutzes kommst, ist zu ruhen. Sein Schutz, sein Friede, seine Liebe und andere Segnungen können in deinem Leben frei fließen, wenn du dich an einem Ort der Ruhe befindest.

Lass uns noch etwas länger bei dem Wort »leben« verweilen. Denken wir darüber nach, was es heißt, zu ruhen oder »sich zu setzen«. Die Bibel sagt, dass wir mit Christus zur rechten Hand Gottes sitzen (siehe Eph 2,6; Hebr 1,3). Das Wort »sitzen« ist wunderbar – es bedeutet, dass du nicht länger stehst und arbeitest.

Unter dem alten Bund musste der Priester um neun Uhr das Morgenopfer bringen und anschließend sechs Stunden lang stehen bleiben, bis es um fünfzehn Uhr Zeit fürs Abendopfer wurde. Unser Herr Jesus wurde um neun Uhr morgens gekreuzigt und hing anschließend sechs Stunden lang am Kreuz, bis er um fünfzehn Uhr starb, wodurch er sowohl das Schattenbild des Morgenopfers als auch das des Abendopfers erfüllte (siehe Hebr 10,11  12). Weil Jesus zum endgültigen Opfer wurde, ist die Arbeit des Priesters getan und dieser muss nun nicht länger stehen bleiben. Weil unser Herr auf Golgatha rief: »Es ist vollbracht!« (Joh 19,30), sitzen wir heute in Christus (siehe Eph 2,6). Wir können unter dem Schutz des Höchsten sitzen – einem Ort des Friedens, der Geborgenheit und Sicherheit –, weil das Blut unseres Herrn Jesus für jeden einzelnen Segen des Schutzes bezahlt hat, der in Psalm 91 zu finden ist!

Wir können unter dem Schutz des Höchsten sitzen – einem Ort des Friedens, der Geborgenheit und Sicherheit –, dank des Blutes unseres Herrn Jesus.

Dank des vollbrachten Werks unseres Herrn Jesus haben wir nun freien Zugang in die Gegenwart unseres Eljon, des Höchsten. Wir können im Schatten des Allmächtigen oder Schaddai bleiben. Schon allein diese beiden hebräischen Namen Gottes – Eljon und Schaddai – im ersten Vers von Psalm 91 helfen dabei, unsere Probleme wieder in die richtige Perspektive zu rücken, nicht wahr? Aus unserer Sicht und mit unserer eigenen Kraft mögen unsere gegenwärtigen Herausforderungen unüberwindbar erscheinen. Doch wenn wir in der Gegenwart von El Eljon ruhen – von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt (siehe 1Mo 14,19) – und unter dem Schatten von El Schaddai bleiben – von Gott, dem Allmächtigen, dem Alleingenügenden –, wirken unsere Widrigkeiten mit einem Mal nicht mehr so einschüchternd!

Ich bete für dich, dass deine Sicht von Gott sich durch die Kraft seines lebendigen Wortes erweitert. Ob du nun mit einer finanziell schwierigen Situation fertigzuwerden hast oder von Schlafstörungen, depressiven Gedanken oder gar Selbstmordgedanken geplagt wirst, mein Wunsch für dich ist es in jedem Fall, dass du einen Gott entdeckst, der dich liebt und der seine schützende Hand über dein ganzes Leben hält. Wie du im Verlauf dieses Buches entdecken wirst, ist sein göttlicher Schutz nicht eindimensional – er deckt jeden Bereich deines Lebens ab.

Gute Entwicklung trotz vorzeitiger Geburt

Ich erhielt dieses kostbare Zeugnis von Carina, die im US-Bundesstaat North Carolina lebt:

Lieber Pastor Prince,

ich möchte Ihnen von meinem Enkel Caylen berichten.

Caylen wurde drei Monate zu früh geboren und wog nur knapp 700 Gramm. Er musste fast sechs Monate lang im Krankenhaus bleiben und wurde während dieser Zeit drei Mal operiert. Man sagte uns, seine Überlebenschancen seien gering. Und selbst wenn er überlebte, käme es aufgrund der extrem verfrühten Geburt zu erheblichen Entwicklungsverzögerungen.

Während seines Krankenhausaufenthalts wurde seine Mutter gefragt, ob es einen Bibelvers gebe, den sie gerne über dem Brutkasten ihres Sohnes anbringen lassen würde. Sie nannte ihnen Psalm 91. Ich weiß nicht einmal, ob meiner Tochter bewusst war, welche Kraft darin lag, diesen Psalm über Caylens Brutkasten anbringen zu lassen. Auch ich begriff es erst einige Zeit später.

Caylen wurde einmal am Herzen operiert und zweimal am Magen. Er überstand alle diese Operationen, und zwar so gut, dass der Doktor bemerkte: »Ich glaube, ihm ist nicht bewusst, dass er eigentlich krank sein sollte.«

Mein Enkel ist heute sechs Jahre alt und leidet an keinerlei Entwicklungsverzögerungen. Er ist in fast jedem Bereich sogar sehr weit entwickelt für sein Alter. Von einer verzögerten seelischen, körperlichen oder geistigen Entwicklung kann keine Rede sein. Preis sei dem Herrn!

Gott brachte Caylen an diesen geschützten Ort, wo er sicher war und Heilung empfing. Ich sah mit eigenen Augen, wie die Welt ihm keinen Schaden zufügen konnte, und heute ist er ein wandelndes Zeugnis der Kraft und Liebe Gottes.

Danke, dass Sie ihm und so vielen anderen Menschen dienen.

Wie sehr es doch mein Herz erfreut, dieses kostbare Zeugnis zu lesen! Ich spreche die Gunst und die Weisheit unseres Herrn über Caylen aus – möge er zu einem mächtigen Mann Gottes heranwachsen und auch weiterhin ein lebendiges Zeugnis seiner großen Liebe und Gnade sein. Danke, Carina, dass du mich an diesem Zeugnis der Güte Gottes hast teilhaben lassen. Zweifellos liegt Kraft in Gottes Wort. Es liegt Heilungskraft im Gebet des Schutzes!

Es liegt Heilungskraft im Gebet des Schutzes.

Ist der geschützte Ort nur für einige Auserwählte?

Carina erwähnte, dass Gott den kleinen Caylen an einen »geschützten Ort« brachte. Wo ist dieser geschützte Ort und wie gelangt man dorthin? Bevor ich diese Frage beantworte, möchte ich dich bitten, vorsichtig zu sein mit Predigten und Lehren über Psalm 91, die den Ort »im Schutz des Höchsten« zu einem Ort machen, zu dem nur eine kleine Elite Zutritt hat und der dem Rest von uns verschlossen bleibt, weil wir nicht genug getan haben, wie zum Beispiel acht Stunden lang am Stück zu beten. Für gewöhnlich versucht eine Person, deren Lehre in diese Richtung geht, zu sagen, man müsse ein gewisses Maß an Heiligkeit erreichen, bevor man zu diesem Ort im Schutz des Höchsten gelangen kann. Nun, falls das wahr ist und tatsächlich acht Stunden des Gebets im stillen Kämmerlein deines Zuhauses erforderlich sind, um im Schutz des Höchsten wohnen zu dürfen, was ist dann mit all jenen von uns, die einen Vollzeitjob haben und nicht acht Stunden lang beten können, aber Schutz wirklich nötig haben?

Denk einen Moment darüber nach. Wer benötigt mehr Schutz – jemand, der in der Sicherheit seines Zuhauses betet oder jemand, der außer Haus seiner Arbeit nachgeht? Eindeutig die Person, die draußen in einer Welt arbeitet, in der Unfälle passieren und in der sie allen möglichen Krankheitserregern ausgesetzt ist. Und doch kann sie, gemäß einer solchen Lehre, nicht im Schutz des Höchsten wohnen, weil sie nicht acht Stunden pro Tag gebetet hat! Ergibt das irgendeinen Sinn für dich? Aus diesem Grund mag ich keine Predigten, die bestimmte Leute – insbesondere Prediger – so erscheinen lassen, als gehörten sie zu einer handverlesenen Elite. Die Segnungen des Herrn sind nicht nur für eine kleine Elite bestimmt. Wenn es ein Segen von unserem Herrn ist, dann hat jeder Zugang dazu. Die Jungen und die Alten, die Starken und die Schwachen, die Reichen und die Armen alle haben durch den Glauben Zugang zu seinen Segnungen, die er reichlich gibt. Kannst du dazu ein kräftiges Amen sagen?

Der geschützte Ort – in Christus

Lass mich dir sagen, wo dieser Ort des Schutzes ist. Der Ort, an dem du dich im Schutz des Höchsten befindest, ist ein Ort, an dem du in Christus bist. Würdest du mir zustimmen, dass der sicherste Ort, an dem man geborgen sein kann, in Christus zu finden ist? Wie kamst du dorthin? Indem du den Herrn Jesus als deinen persönlichen Herrn und Retter angenommen hast. Sobald du ein von neuem geborener Gläubiger bist, sieht dich der Vater in Christus. Du bist sicher, geschützt und geborgen an dem Ort des Schutzes!

Im Schutz des Höchsten zu sein bedeutet, in Christus zu sein, dem sichersten aller geschützten Orte.

Erinnerst du dich an die Geschichte von Noah und wie sicher geschützt er in der Arche war, als die Flut stieg? Obwohl Noah nicht vollkommen war, sah Gott ihn aufgrund seines Glaubens als gerecht an (siehe Hebr 11,7). Als die Flut kam, starben alle, die außerhalb der Arche waren, nur Noah und seine Familie wurden bewahrt und gerettet. Weshalb? Weil sie in der Arche waren, die ein Bild für Christus, unsere Rettung, ist (siehe Apg 4,12).

Die Arche hatte seitlich keine Fenster, sondern nur in der Nähe des Daches. In dieser Tatsache liegt die Wahrheit, dass Gott nicht will, dass du dich auf all die Dunkelheit, den Terror und das Böse um dich herum und in der Welt konzentrierst. Er möchte, dass du nach oben schaust und dir bewusst machst, dass sein Sohn zurückkommt, um dich zu sich zu holen. Ich möchte, dass du noch eine weitere Sache siehst: Ich glaube, es gab Momente, in denen Noah das Gleichgewicht verlor und hinfiel, weil die vom Sturm aufgepeitschten Fluten so hart gegen die Außenwände der Arche schlugen. Aber Noah fiel in der Arche; nie fiel er aus der Arche hinaus.

Für den Gläubigen heutzutage verhält es sich ebenso; wenn der Teufel dich versucht und du fällst, fällst du nicht aus deiner Position in Christus heraus, du bist dann immer noch in Christus. Im Buch der Sprüche Salomos heißt es: »Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf« (Spr 24,16 EU). Du siehst also, dass ein Gläubiger seine Gerechtigkeit nicht abwechselnd empfängt und wieder verliert. Die Gerechtigkeit, die uns heute gehört, ist ein Geschenk von unserem Herrn Jesus Christus (siehe Röm 5,17). Das heißt, wir mögen zwar von Zeit zu Zeit versagen, weil wir unvollkommene menschliche Wesen sind, doch trotzdem bleiben wir in Christus, unserer Arche, und verlieren auch nicht den Segen seines Schutzes.

Zu wissen, dass du in Christus gerecht bist, lässt dich verantwortungsvoll und dem Herrn zur Ehre leben.

Nur für den Fall, dass du dich das fragst: Weckt das in einer Person nicht den Wunsch nach einem leichtsinnigen Leben? Ganz sicher nicht! Ich glaube, das Wissen, dass du in Christus gerecht bist, lässt dich verantwortungsvoll und dem Herrn zur Ehre leben (siehe Röm 6,10  14). Die Offenbarung über unsere Gerechtigkeit in Christus bringt ein gerechtes Leben hervor (siehe Tit 2,11  12).

Den geschützten Ort schätzen

Mein lieber Leser, je mehr du wächst in deiner Offenbarung und deiner Wertschätzung des vollbrachten Werkes Jesu, das dich in ihn hineinversetzt hat – an den Ort des Schutzes, an dem du sicher behütet und geborgen bist –, desto mehr wird dein Herz von Ruhe anstatt von Sorgen und Ängsten erfüllt sein. Etwas Mächtiges geschieht in deinem Herzen und in deinen äußeren Umständen, wenn du beginnst, deine Position in Christus zu schätzen, den Ort, an dem du die Fürsorge, den Schutz und die Liebe des Vaters erfährst.

Lass mich dir veranschaulichen, was es bedeutet, etwas wertzuschätzen. Nehmen wir an, ich brächte eine alte verstaubte Violine zu dir, der zwei Saiten fehlen, und sagte zu dir: »Ist sie nicht wunderschön?« Deine Reaktion wäre vermutlich: »Die ist kein bisschen schön, sie ist alt und wertlos.« Doch würde ich dir erzählen, es handele sich um eine original Stradivari, die früher einem berühmten Violinisten gehörte, würde deine Wertschätzung für diese verstaubte alte Violine sprunghaft steigen und du würdest mich bitten, sie einmal halten zu dürfen. Was ist geschehen? Deine Wertschätzung für die Violine veränderte sich, als du ihren wahren Wert erkanntest.

Ich möchte dich dazu ermutigen, auf die gleiche Weise wertzuschätzen, wie kostbar es ist, in Christus zu sein – an dem Ort, wo wir eng mit ihm verbunden sind, wo wir seine liebevolle Gegenwart beständig genießen dürfen, wo er über uns wacht und uns beschützt. Ich möchte es dir wirklich ans Herz legen, gesalbten Predigten zuzuhören, die dir mehr und mehr offenbaren, wer du in Christus bist und was du in ihm hast. Höre dir immer wieder Lehren an, die auf der Gnade basieren und von Gottes Zusage handeln, dich zu beschützen. Höre zu, wie Menschen Zeugnis von Gottes Gnade und Schutz geben. Warum? Weil du dadurch die Tatsache, dass du an diesem Ort des Schutzes wohnen darfst, immer mehr zu schätzen lernen wirst. Das wiederum wird dein Denken und dein Herz zunehmend in ihm ruhen lassen. Du wirst dann jeden Morgen mit der Zuversicht aufwachen, auf seine liebevolle Fürsorge, seinen Schutz und seine Bewahrung vertrauen zu können. Du wirst ein Leben führen, das voller Hoffnung und Energie ist, statt von Sorge und Furcht erfüllt zu sein, und du wirst erleben, wie er dich aus allem befreit und vor allem beschützt, was der Feind dir entgegenschleudern mag!

Lass uns wertschätzen, wie kostbar es ist, in Christus zu sein, wo wir seine liebevolle Gegenwart beständig genießen dürfen, wo er über uns wacht und uns beschützt.

Mein Freund, dieser Ort, an dem wir »im Schutz« sind, ist ein Ort in Christus, wo Vertrautheit herrscht, weil es auch ein Ort der Nähe ist. Um im Schatten eines Objektes zu sein, muss man diesem Objekt sehr nahekommen. Auf meinen Reisen nach Israel, die ich gemeinsam mit meinen Pastoren unternehme, gibt es Zeiten, zu denen die Sonne heiß herunterbrennt. Wenn wir dann im Freien sind, ob auf dem Berg der Seligpreisungen oder in Kapernaum, freuen wir uns immer darauf, einen schattigen Platz unter einem Baum zu finden. Der gefühlte Temperaturunterschied zwischen einem Aufenthalt im prallen Sonnenlicht und im schützenden Schatten eines Baumes ist wie Tag und Nacht. Ungeschützt im Freien könnten wir es unter der sengenden Hitze der Sonne nicht lange aushalten. Doch im Schatten eines Baumes können wir stundenlang sitzen und uns über das Wort Gottes unterhalten. Bei einem unserer Ausflüge hatten wir sogar selbst belegte Brote dabei, und es war sehr erfrischend, unter dem Baum zu sitzen und gemeinsam zu essen.

Lieber Freund, unter dem Schatten des Allmächtigen zu sein zeugt von Nähe, Vertrautheit und Schutz. Es ist ein Ort der Erfrischung, an dem Abkühlung und Ruhe zu finden sind. Wenn Psalm 91 davon spricht, »im Schutz des Höchsten zu wohnen«, dann geht es nicht um einen geografischen Standort, sondern um geistliche Vertrautheit mit unserem Herrn Jesus. Genauso wenig ist das Gebet des Schutzes eine Beschwörungsformel oder ein ritueller Singsang als Garant für Schutz. Es geht dabei vielmehr darum, deine Stellung in Christus und deine innige Beziehung zu ihm wertzuschätzen und dich mit ihm an diesem Ort des Schutzes zu befinden.

Der Ort, an dem du im Schutz des Höchsten wohnst, ist kein geografischer Standort, sondern die geistliche Vertrautheit mit unserem Herrn Jesus.

Er wacht über die Seinen

Vor einigen Jahren erhielt ich ein Zeugnis, in dem ein Geschäftsmann, der unsere Gemeinde besucht, davon erzählte, wie Gott ihn beschützte. Es geschah während einer Geschäftsreise bei einem Aufenthalt im Marriott Hotel in Jakarta, Indonesien. Während er sich in der Eingangshalle des Hotels aufhielt, hörte er plötzlich eine laute Explosion. Eine Bombe war direkt vor dem Eingang des Hotels detoniert und die Druckwelle raste auch durch die Hotelhalle. Die Explosion war so stark, dass er einen menschlichen Körper an sich vorbeifliegen sah. Nachdem der Staub sich gelegt hatte, tastete er sich rasch ab und stellte fest, dass er zwar mit Blut bespritzt und von Trümmern umgeben war, aber ansonsten keine Verletzungen hatte. Erstaunlicherweise war er im selben Moment, in dem die Bombe detonierte, hinter eine Säule getreten, und diese hatte ihn vor den direkten Auswirkungen der Explosion abgeschirmt.

Unserem Herrn, der über die Seinen wacht, gehören alles Lob und alle Ehre! Stell dir nur vor, was hätte passieren können, wenn dieser Mann nicht genau in dem Moment die Säule erreicht hätte, in dem die Bombe explodierte. Nur eine Sekunde früher oder später, und er wäre links oder rechts von der Säule gewesen, was ihn unmittelbar der zerstörerischen Druckwelle der Explosion ausgesetzt hätte! Trotz all unseres Wissens und unserer Klugheit kann nur unser Herr Jesus uns zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bringen und uns unter seinem göttlichen Schutz bewahren.

Nur unser Herr Jesus kann uns zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bringen und uns unter seinem göttlichen Schutz bewahren.

Seit mehr als einem Jahrzehnt lehre ich die Mitglieder meiner Gemeinde, Psalm 91 über sich selbst und ihre Angehörigen auszusprechen. Ich glaube, was jener Bruder in Jakarta erlebte, war das mächtige Werk dieses Schutzgebets!

Der Herr hat ein Wort in mein Herz gelegt, das aktuell die Zeit betrifft, in der wir leben, und dieses Wort heißt »Schutz«. Ich möchte dir anhand der Bibel zeigen, was Jesus dir mit seinem Kreuzestod hinsichtlich deines Schutzes geschenkt hat. Gerade jetzt, während ich dieses Buch schreibe, beauftragt der Herr mich damit, eindringlich über Psalm 91 zu predigen, damit du während dieser letzten Tage unter seinem göttlichen Schutz leben kannst. Psalm 91 hat zwar nur 16 Verse, ist aber vollgeladen mit vielen wirksamen Verheißungen, auf die wir uns berufen dürfen.

Halte fest an seinem Wort

Werden wir mit Problemen konfrontiert, seien es Krankheiten, ein Unfall oder irgendeine andere Not, ist es leider so, dass viele von uns die Rettung durch unseren Herrn, die in seinem Wort zu finden ist, nicht ergreifen und für sich in Anspruch nehmen. Doch wenn du Gottes Wort der Rettung ergreifst, fürchtet sich der Teufel so sehr davor, dass dieses Wort in deinem Herzen feste Wurzeln schlagen könnte, dass er augenblicklich versucht, es aus deinem Herzen zu stehlen. Er wird dich auf deine äußeren Umstände hinweisen und dich mit Gedanken wie diesem verhöhnen: »Sieh doch nur, dein Kind ist noch immer krank – wo ist Gott nun? Wo zeigt sich die Realität von Psalm 91?« In einem solchen Moment hast du die Wahl. Du kannst entweder Abstand nehmen von Gottes Wort und dem Feind beipflichten, oder du bleibst im Glauben stehen und vertraust den Verheißungen Gottes.

Als der Herr es mir aufs Herz legte, dieses Buch über göttlichen Schutz zu schreiben, sagte er mir auch, es werde Leser geben, die denken mögen: »Ich habe die Verheißungen von Psalm 91 doch schon für mich in Anspruch genommen, aber es hat nicht funktioniert.«