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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2017
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2017
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Projektleitung: Elke Sieferer
Lektorat: Barbara Kiesewetter, Dr. Stefanie Gronau
Bildredaktion: Esther Herr, Dr. Folko Kullmann
Covergestaltung: kral & kral design, München
eBook-Herstellung: Alisa Hese
ISBN 978-3-8338-6089-8
1. Auflage 2017
Bildnachweis
Fotos: Dorothea Baumjohann, Baumschule Horstmann, Elke Borkowski, Christa Brand, Fellbacher Metall- und Holzbau GmbH, Flora Press/Barbara Ellger, Flora Press/Bildagentur Beck, Flora Press/BIOSPHOTO, Flora Press/Christine Ann Föll, Flora Press/Daniela Kunze, Flora Press/Evi Pelzer,Flora Press/Derek St. Romaine, Flora Press/Fauna Press/Thomas Lohrer, Flora Press/FLPA, Flora Press/MAP, Flora Press/gartenfoto.at, Flora Press/GWI, Flora Press/Helga Noack, Flora Press/Katharina Pasternak, Flora Press/Meyer-Rebentisch, Flora Press/Nova Photo Graphik, Flora Press/Otmar Diez, Flora Press/Purta, Flora Press/Redeleit & Junker/U. Niehoff, Flora Press/Stefan Koerber, Flora Press/Thomas Lohrer, Flora Press/Ute Klaphake, Flora Press/Visions, GAP Photos, GAP Photos/Abigail Rex, GAP Photos/Annie Green-Armytage, GAP Photos/Bjorn Hansson, GAP Photos/David Dixon, GAP Photos/Gary Smith, GAP Photos Hanneke Reijbroek, GAP Photos/Heather Edwards, GAP Photos/Howard Rice, GAP Photos/Jason Ingram, GAP Photos/Jerry Pavia, GAP Photos/Joe Wainwright/Design, GAP Photos/Julie Dansereau, GAP Photos/Marcus Harpur, GAP Photos/Mark Bolton, GAP Photos/Michael Howes, GAP Photos/Modeste Herwig, GAP Photos/Nicola Stocken:, GAP Photos/Paul Debois, GAP Photos/Perry Mastrovito, GAP Photos/Rachel Warne, GAP Photos/Rob Whitworth, GAP Photos/Robert Mabic, GAP Photos/Thomas Alamy, GAP Photos/Tim Gainey, Manuela Goehner, Gartenfoto.eu/Martin Staffler/Produktion, Folko Kullmann, Modeste Herwig, ibulb, iStock/cjp, iStock/Eirasophie, iStock/Michal Krakowiak, iStock/MvH, Marianne Majerus, Kristijan Matic, Volker Michael, Marion Nickig, mauritius images/Cultura/Russ Rohde, mauritius images/Cultura/Zero Creatives, mauritius images/Dave Bevan Alamy, mauritius images/Wavebreakmedia, mauritius images/Westend61/Rainer Holz, Shutterstock/Daxiao Productions, Shutterstock/ileana-bt, Shutterstock/JRP Studio, shutterstock/Olena, Shutterstock/Tatiana Mihaliova, Shutterstock/Yuliya Evstratenko, Shutterstock/Wlad74, Stocksy/Kirsty Begg, Stocksy/Boninstudio, Stocksy/Amanda Voelker, Friedrich Strauss, Strauss/GBA/Martin Staffler, Friedrich Strauss/GBA/Nichols, Friedrich Strauss/GBA/Steinberger, Annette Timmermann, Vertiplant
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Gärtnern ist in und ein schöner Garten ist der Traum vieler Menschen. Wer gerät beim Blättern durch Gartenbücher und Zeitschriften angesichts schöner Anlagen und üppiger Pflanzenpracht nicht ins Schwärmen? Mit der richtigen Planung kann sich jeder sein kleines Gartenparadies erschaffen.
Was macht einen »schönen« Garten aus? Welche Eigenschaften verwandeln ein Stück unbebautes oder verwildertes Land am oder ums Haus in eine grüne Oase? Bei aller Vielfalt von Gartenstilen, Größen, Lage und Nutzung gilt: Schöne Gärten zeichnen sich durch die Kombination attraktiver Pflanzen, eine harmonische Raumaufteilung und Elemente wie Sitzplätze aus. Vor allem aber bieten sie Privatsphäre und sind ein Rückzugsraum aus dem Alltag.
Ohne Pflanzen kein Garten: Eine Kiesfläche mit einer Kiefer in der Mitte macht noch lange keinen Garten. Erst durch das Zusammenspiel von Bäumen und Sträuchern, Hecken, Blumenbeeten und Rasenflächen entsteht ein lebendiges Refugium. Voraussetzung ist, dass die Ansprüche der Pflanzen an Standort, Boden, Wasser- und Nährstoffbedarf erfüllt sind. Nur dann gedeihen sie optimal und machen einen prächtigen Eindruck.
Hecken, Bäume und Sträucher geben dem Garten Struktur. Und sie sind wichtige Hilfsmittel, ihn in unterschiedliche Bereiche, sogenannte Gartenräume, einzuteilen.
Rasen oder Blumenwiesen sind klassische Gartenflächen. Rasenflächen öffnen den Raum und sind vielseitig nutzbar, etwa als Spiel- und Sitzplatz, als Liegefläche oder einfach nur als ruhige, grüne Fläche, die dem Auge schmeichelt. Blumenwiesen sind eine Augenweide und bieten Insekten und anderen Kleinlebewesen Nahrung und ein Zuhause.
Stauden und Gräser sowie Sommerblumen bringen Farbe und Leben in den Garten. Die Auswahl ist riesig und für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Eigenes Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten macht einfach Spaß. Wenn es irgendwie möglich ist, sollten Sie daher in Ihrem Garten unbedingt einen Platz für sie einplanen.
Geschützt vor fremden Blicken, lässt sich auf dieser Bank unter einer Ramblerrose der Garten genießen.
Ein schöner Garten ist nicht nur von einem Zaun oder einer Hecke von außen umgrenzt, vielmehr ist er selbst harmonisch in unterschiedliche Bereiche eingeteilt (>). Flächen und vertikale Elemente wie Gehölze oder eine Pergola müssen jedoch in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. So wirkt eine große Rasenfläche langweilig, wenn sie nur von einer eintönigen Thujenhecke umgeben ist. Gartenräume, die von verschiedenen Hecken, Mauern oder Spalieren begrenzt sind, erzeugen dagegen Spannung und machen neugierig.
Ausreichend Platz zum Sitzen, Essen und Entspannen ist vor allem in kleinen Gärten in der Stadt wichtig – schließlich sind sie eine wichtige Erweiterung des Wohnraums.
Entspannen, feiern, essen, trinken, lesen – all das soll im Garten möglich sein. Planen Sie den Garten deshalb um den Sitzplatz herum, schließlich wird er der Ort sein, an dem Sie sich am häufigsten aufhalten werden (>).
Der Sitzplatz spiegelt, genau wie die Einrichtung im Haus, den Geschmack und die Vorlieben der Eigentümer wieder. Möchten Sie große Tafel zum Festefeiern? Einen heimeligen Platz zum Lesen? Oder soll es eine gemütliche Bank sein, von der Ihr Blick durch den Garten schweifen kann?
Auch die Lage des Sitzplatzes ist wichtig – je nachdem, wie Sie ihn überwiegend nutzen. Frühstücken Sie gern im Garten? Dann sollte er nach Osten ausgerichtet sein, damit dort die Morgensonne scheint. Möchten Sie eher abends nach Feierabend in den Garten, dann ist ein Sitzplatz Richtung Westen besser, damit er noch spät am Tag Sonne bekommt. Wichtig: Der Sitzplatz sollte immer beschattet werden können.
Wenn Sie Platz haben, sollten Sie ein Gartenhaus bauen. Es ist praktisch und macht den Garten wohnlicher.
Ein moderner Garten versteht sich als Erweiterung des Wohnraums, die Grenzen zwischen Haus und Garten, zwischen innen und außen verschwimmen. Das kann durch die Verwendung ähnlicher Materialien beim Bodenbelag, beispielsweise Parkett innen und ein Holzdeck außen, erreicht werden oder durch bequeme Loungemöbel für draußen, die sich optisch kaum von Wohn- und Esszimmermöbeln unterscheiden.
»Oase«, »Paradies«, »Rückzugsort« – das kann ein Garten nur sein, wenn er vor störenden Einblicken, Wind und Lärm geschützt ist. Ein Sichtschutz durch Wände, Zäune, Markisen, Hecken oder Sonnensegel ist daher essenziell.
Bevor es an die konkrete Gartenplanung geht, sollten Sie sich bewusst machen, wer den Garten nutzen wird und wie er genutzt werden soll. Ein Garten zum Entspannen muss anders angelegt und eingerichtet werden als einer, der zum Feste feiern oder als Abenteuerspielplatz für Kinder dient.
Das Haus ist gekauft, die Wohnung gemietet und nun geht es an die Gestaltung des Gartens. Doch es ist wenig sinnvoll, ohne Plan in den Baumarkt oder ein Gartencenter zu fahren – zu groß und zu vielfältig sind Angebot und Auswahl.
Der Garten ist immer ein Spiegelbild der Wünsche und Träume seiner Besitzer. Ein Paar, das berufstätig ist und den Garten nur abends und am Wochenende nutzen kann, hat andere Ansprüche als eine Familie mit Kindern oder eine Studenten-WG mit Gemeinschaftsgarten im Hinterhof.
Es ist wichtig, dass Sie sich vor der Planung und erst recht vor der Anlage erst einmal klar darüber werden, was Sie von Ihrem Garten erwarten und wie Sie ihn nutzen möchten.
Umrahmt von großen Bäumen und einer grünen Hecke, lädt dieser Garten zum Entspannen ein.
Abends nach Feierabend noch ein Glas Wein trinken, am Wochenende auf dem Liegestuhl lesen und beim Sonnenbad den zwitschernden Vögeln und summenden Bienen, Hummeln und Co. lauschen – ist das ist Ihr Garten?
In einen Garten zum Entspannen gehört unbedingt ein schattiger Sitzplatz für heiße Sommertage, überspannt vielleicht von einer Pergola. Auch Liegestühle oder eine Hängematte sowie eventuell eine bequeme Bank gehören dazu. Die Bepflanzung sollte wenig pflegebedürftig sein: Stauden, duftende Kräuter, ein unkomplizierter Blumenrasen und vielleicht ein Teich sorgen für kontemplative Stimmung.
Entbehrlich sind in diesem Fall große, befestigte Oberflächen, die häufig gereinigt werden müssen, akkurate Rasenflächen und Pflanzen wie Formschnittgehölze. Auch ein Gemüsegarten oder Obstbäume, die man regelmäßig schneiden muss, sind weniger geeignet – sie alle brauchen regelmäßig zeitintensive Pflege und Aufmerksamkeit.
Essen ist fertig! Ein einfacher Tisch, ein Grill, frische Salate, und die Freunde können kommen.
Freunde einladen, essen, grillen oder mit den Nachbarn ein Feierabendbier genießen? Soll das alles in Ihrem Garten stattfinden, braucht er die folgenden Elemente.
Einen großen Sitzplatz, vielleicht sogar mit ein paar Bierbänken und -tischen, Klappstühlen und Beistelltischen zum Erweitern bietet Platz für viele Gäste. Auch eine Pergola macht sich gut, und ein großer Grill darf ebenfalls nicht fehlen. Wer es professionell mag, plant eine kleine Outdoorküche mit ein oder einen Pizzaofen. Praktisch sind in jedem Fall ein Wasser- und ein Stromanschluss. Unverzichtbar ist ein kleiner Kräutergarten – dann gibt es beim Grillen immer genug Nachschub an aromatischen Kräutern oder Minze für die Sommerbowle.
Auf zerbrechliche Deko-Accessoires und empfindliche Pflanzen in den Beeten, die es übel nehmen, wenn man einmal auf sie tritt, sollten Sie in einem solchen Garten verzichten.
Für Kinder ist ein Garten, in dem sie sich Austoben und Spielen können, das Größte.
Für Familien mit Kindern ist ein Garten nicht nur im Sommer perfekt. Er bietet Platz zum Spielen und Essen, für Kindergeburtstage und Abenteuerexpeditionen.
Spielgeräte, Rutsche, Schaukel und Sandkasten sind perfekt für kleinere Kinder. Mit zunehmendem Alter muss der Garten jedoch mitwachsen. Aus einem Sandkasten kann dann zum Beispiel ein kleiner Teich werden. Und Sie können Ihren Kindern eigene Beete und Bereiche überlassen, die sie selbst (oder mit Ihrer Unterstützung) bepflanzen und nutzen.
Solange die Kinder klein sind, sollten Sie unbedingt mögliche Gefahrenquellen wie stachelige, dornige und giftige Pflanzen vermeiden. Teiche und Wasserbecken müssen gesichert sein.
Eigenes Obst und Gemüse im Familiengarten anzubauen, ist auch auf einer kleinen Fläche möglich. Wie wäre es mit einem Hochbeet?
Wenn Hund und Katze den Garten (mit-)nutzen, braucht er eine Umzäunung, damit die Tiere nicht auf die Straße oder Nachbargrundstücke ausbüxen können. Die Pflanzen müssen robust sein und sollten es nicht übel nehmen, wenn sie betreten oder als Klettergerüst genutzt werden. Wenn Sie Ihre Katze frei laufen lassen, müssen Bäume und Hecken sowie Vogelbad und -futterstellen so geschützt werden, dass die gefiederten Gartenbewohner nicht gefährdet werden können.
Ein Garten wird in unterschiedliche Räume gegliedert, Die Fläche wird von Rasen, Beeten, Pflaster- oder Kiesflächen und den Beeten bedeckt, Der Garten hat aber noch eine dritte Dimension, die Vertikale. Sie wird von Bäumen, der Umfriedung, Pergolen, Lauben und Gartenhäuschen bestimmt.
Stellen Sie sich Ihren Garten wie eine Wohnung mit unterschiedlichen Zimmern vor. Da gibt es eine äußere Begrenzung, einen Zaun, eine Hecke oder eine Mauer und Gartenzimmer im Inneren, die durch Beete, kleine Hecken, Zäune, eine Pergola oder einen Laubengang voneinander getrennt sind. Der Garten sollte nicht auf einen Blick überschaubar sein. Er wirkt spannender und größer, wenn man immer wieder das Gefühl hat, Neues zu entdecken, oder sich dem Auge ungewohnte Aus- und Einblicke öffnen.
Die äußere Rahmen des Gartens aus Pflanzen (Hecken) oder baulichen Elementen wie Mauern oder Zäunen sorgt für Privatsphäre und Sicherheit. Gleichzeitig soll er Lärm und Wind abhalten und dem Garten eine attraktive Einfassung geben. Die Umfriedung sollte, vor allem in kleineren Gärten mit einer Grundfläche von 200 m2 und weniger, nicht zu hoch sein, sonst wirkt der Garten beengt und sogar bedrückend.
Wenn Sie sich für eine Hecke entscheiden, sollten Liguster, Rot- und Hainbuche ganz oben auf der Liste Ihrer Favoriten stehen. Auch Weißdorn, Feuerdorn und Ziersträucher wie Hasel, Kornelkirsche, Forsythie und Wildrosen eignen sich. Soll die Hecke immergrün sein, sind Eiben oder Kirschlorbeer zu empfehlen. Auf Lebensbaum (Thuja) und Scheinzypresse (Chamaecyparis) verzichten Sie dagegen besser – sie sind öde, lassen sich, wenn sie zu groß werden oder aus der Form wachsen, schlecht zurückschneiden und sind obendrein anfällig für Wurzelkrankheiten.
Schnitthecken brauchen pro Meter Höhe eine Breite von 50 cm plus ausreichend Platz zum Schneiden und Pflegen.
Ein Rasen eignet sich als temporärer Sitzplatz – leichte Gartenmöbel aus Holz sind schnell aufgestellt.
Ein Garten ist attraktiver, wenn er in mehrere Bereiche eingeteilt wird. Diese Einteilung kann mittels niedriger Hecken, Zäune und Mauern oder mithilfe einer Pergola, von Rankspalieren oder Pflanzbeeten erfolgen. Achten Sie bei der Planung darauf, dass die Gartenräume groß genug für die vorgesehene Nutzung sind. Gerade bei Bereichen, die als Sitzplatz dienen sollen, ist dies sehr wichtig. Damit zwei Personen bequem an einem kleinen Tisch sitzen können, sollten Sie eine Fläche von 2 × 2 oder 2 × 3 m einplanen. Für vier Personen an einem quadratischen Tisch muss der Platz 3 × 3 m groß sein, eine Tafel für sechs Personen (zwei an jeder Tischseite) benötigt 3 × 4 m Fläche.
Die Trittplatten lenken den Blick und vergrößern die Raumwirkung. Gleichzeitig schonen sie den Rasen, der unter häufigem Begehen leiden würde.
Wege erschließen den Garten und sind deshalb unverzichtbar. Häufig begangene Hauptwege brauchen eine feste Oberfläche aus Pflaster oder Platten. Für weniger häufig begangene Wege reicht ein Belag aus Rasen, Kies, Sand oder mit Trittplatten.
Die Wegführung sollte der natürlichen Laufrichtung nicht zu sehr widersprechen. Um vom Eingang zur Haustüre zu gelangen oder im Garten von der Terrasse zum Gemüsegarten, sind gerade Wege besser. Geschwungene Pfade verleiten nur zu Abkürzungen – durch Beete oder über die Rasenfläche.
Hauptwege sollten eine Breite von ca.1,20 m haben, dann können auch zwei Personen bequem nebeneinandergehen. Bei Nebenwegen reichen 60 – 80 cm.
Trittplatten verlegt man immer im Schrittmaß (ca. 60 cm).
Gartenbereiche können auch durch Tore oder Durchgänge voneinander getrennt sein. So ergeben sich immer wieder spannende Blicke und Überraschungsmomente, wenn man den Garten durchstreift.
Das Beet in der Mitte ist ein Blickpunkt und schafft Spannung. Ohne es wäre der Garten langweilig.
Sichtachsen, die den Blick auf einen Punkt am Ende des Gartens – oder auch außerhalb wie etwa auf ein markantes Gebäude in der Nachbarschaft oder einen Baum in der Landschaft – lenken, können den Garten optisch vergrößern.
Rasen oder Kiesflächen zwischen den einzelnen Gartenbereichen schaffen Ruhezonen für das Auge und tragen trotz der flachen Ausrichtung zur Raumwirkung bei.
Wohl dem, dessen Garten ein leichtes Gefälle hat oder gar einem Hang. Terrassierungen und Stufen machen den Garten abwechslungsreicher. Bei ebenen Gärten können Sie durch eine leicht erhöhte Terrasse, von der man in den Garten quasi hinabgeht, oder durch das Absenken eines Gartenteils für Niveauunterschiede sorgen. So entstehen unterschiedliche Ebenen, die die Einteilung des Gartens in mehrere Räume oder Gartenzimmer noch betonen.
Kein Garten ist wie der andere – er ist, genau wie die Wohnung, ein Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Bei der Vielzahl an Garten- und Gestaltungsstilen fällt es nicht leicht, sich zu beschränken. Orientieren Sie sich bei der Gestaltung deshalb an einem Grundkonzept, dann kann nichts schiefgehen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual, das gilt nicht nur beim Möbelkaufen, sondern auch, wenn man einen neuen, einen eigenen Garten gestalten und anlegen möchte. Damit der Garten letztlich »wie aus einem Guss« wirkt, ist es wichtig, sich an einem Stil zu orientieren. Gärten, die wild und ohne Konzept »zusammengewürfelt« wurden, wirken unruhig, unfertig und vor allem wenig einladend.
Klare Formen und die Beschränkung auf wenige Farben kennzeichnen diesen modernen Garten.
Rau, natürlich, wild und doch attraktiv und gepflegt, so sieht ein moderner Naturgarten aus. Er bietet Lebensraum nicht nur für uns Menschen, sondern auch für eine Vielzahl von Tieren wie Vögeln, Insekten, Igeln, Reptilien und Amphibien.
Lockere Blütenhecken, durchlässige Zäune aus Holzlatten oder Metall ermöglichen allerlei Getier, den Garten zu besuchen. Auch Trockenmauern sind denkbar, wenn möglich mit kleinen Durchlässen über dem Fundament.
Alles Regenwasser, das auf das Grundstück kommt, soll dort versickern können. Infrage kommen deshalb offene Oberflächen wie Sand, Kies, Klinker und Natursteinpflaster oder Plattenbeläge mit offenen Fugen.
Im Naturgarten zählen Robustheit und Standfestigkeit. Hochzuchtformen mit gefüllten Blüten ohne Pollen und Nektar sind fehl am Platz. Die Pflanzen müssen jedoch nicht heimisch sein. Auch aus den Prärien und Steppen Nordamerikas und aus Asien kommen zahlreiche empfehlenswerte Stauden, Gräser und Gehölze, die nicht nur attraktiv und pflegeleicht sind, sondern auch zahlreichen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten.
Natur pur – Holz, Naturstein, aber auch Rohstahl passen zum Naturgarten – gern auch recycelt oder im Shabby chic.
Ländlich und romantisch: ein verwunschenes Gartenparadies für die ganze Familie.
Unter dem Begriff Landhausgarten wird alles zusammengefasst, was man unter Cottage- und Bauerngarten versteht. Im modernen Landhausgarten vereinen sich Gestaltungselemente klassischer Bauerngärten wie geometrisch geformte Kräuter- und Gemüsebeete mit frei geformten Blumenbeeten und geschwungenen Rasenflächen. Ein Landhausgarten kann kunterbunt oder romantisch nach einem bestimmten Farbthema gestaltet sein. Natürliche Materialien herrschen vor, die Deko ist eher schlicht und zurückhaltend – kitschige Gartenzwerge und rustikale Wagenräder haben ausgedient. Wer Platz und Zeit hat, kann sogar Kaninchen oder ein paar Hühner für die täglichen Frühstückseier halten.
Zum Landhausgarten passt als Begrenzung eine frei wachsende Blüten- oder lockere Formschnitthecke, aber auch ein Latten- oder Staketenzaun.
Kies, Klinker oder Ziegel und Natursteinpflaster und -platten sind typisch für einen Landhausgarten. Natürliche Farben geben den Ton an. Wenn das Material aus der Region kommt, fügt es sich besonders gut in die Gestaltung ein.
Kein Landhausgarten ohne bunte Staudenbeete, Sommerblumen, romantische Rosen und duftende Kräuter. Natürlich dürfen auch Obstbäume und Beerensträucher sowie – im Idealfall – ein kleiner Gemüsegarten nicht fehlen.
Wie beim Bodenbelag sind Naturmaterialien das A und O. In den Landhausgarten gehören Möbel aus Holz oder Metall, vielleicht eine Steinbank und eine eher rustikale Deko.
Moderne Designgärten haben eher einen repräsentativen Charakter. Die Einrichtung ist reduziert und spartanisch und auch die Pflanzen werden eher als Objekte eingesetzt.
Klare Linien und Formen geben den Ton an, die Eingrenzung ist aus Beton, Rohstahlplatten oder bearbeitetem Naturstein. Wichtig ist, dass die Eingrenzung Durchlässe hat, damit Igel und Co. ungehindert von Garten zu Garten ziehen können.
Kies, Pflaster und Rasenflächen, Beton und großformatige Natursteinplatten werden in formalen Gärten verwendet.
Grün und weiß sind die dominierenden Farben, insgesamt soll der Gesamteindruck ruhig und ausgeglichen sein. Kontrastierende Farbflächen setzen bewusst Akzente. Immergrüne Formschnitthecken oder geschnittene bzw. in Spalieren gezogene Gehölze, ruhige Rasenflächen und Beete mit Blattschmuckstauden und Gräsern, die ihr Erscheinungsbild im Jahresverlauf wenig ändern, sind weitere Merkmale.
Möbel mit klaren Linien und in gedeckten Farben, edle Materialien, Designobjekte sind typisch für moderne, formale Gärten. Akzente setzen kontrastierende Deko-Objekte oder einzelne Kissen auf einer Bank oder Sitzgruppe.
Farben prägen den Garten, bestimmen seine Wirkung und betonen und unterstützen die Stimmung. Bei der Farbwahl gilt: Erlaubt ist (fast) alles, was gefällt, schließlich hat jeder ein eigenes Farbempfinden. Was für den einen grell erscheint, wirkt auf andere anregend oder inspirierend.
Farben beeinflussen unsere Stimmung, das Raumerlebnis und sogar die Wirkung von Formen. Im Laufe der Jahreszeiten ändert sich die Farbgebung im Garten und damit auch seine Atmosphäre. Dies kann durch die Gestaltung zusätzlich unterstützt werden.
Im Frühling herrschen helle Grün- und Gelbtöne vor. Obwohl Gelb keine »leichte« Farbe im Garten ist, da sie auf viele Menschen grell und warnend wirkt, ist ein Frühlingsgarten ohne Forsythien, Narzissen und Winterlinge nicht denkbar.
Leuchtendes Rot, Orange und Ocker, Blau, Pink und Violett sind die Farben des Sommers. Sie heben die Stimmung und ergeben farbenfrohe Kombinationen.
Im Herbst werden die Farben gedeckter, Braun, Purpur, Oliv und Ocker, aber auch Bronzetöne strahlen Wärme aus und verstärken die Herbststimmung. Warme Rot-, Gelb- und Orangetöne der fallenden Blätter lassen das Jahr ausklingen.
Weiß ist die vorherrschende Farbe im Winter. Es wirkt wie Grau kühl – passend zur kalten Jahreszeit.
Helle Farben und Weiß bringen Licht in dunkle Gartenbereiche und lassen sie tiefer wirken.
Um Farben gekonnt bei der Gartenplanung einzusetzen, ist es hilfreich, die Grundlagen der Farbtheorie zu kennen – oder die Grundkenntnisse aus dem Kunstunterricht in der Schule aufzufrischen.
Die Primärfarben Rot, Gelb und Blau werden auch Grundfarben genannt. Sie lassen sich aus keiner anderen Farbe mischen, jedoch können alle anderen Farben aus ihnen gemischt werden.
Die reinen Sekundärfarben sind Mischungen aus gleichen Teilen von zwei verschiedenen Primärfarben.
Orange entsteht aus Rot und Gelb
Violett entsteht aus Blau und Rot
Grün entsteht aus Blau und Gelb
Die dritte Gruppe an Farben entsteht durch Mischen mit einer weiteren Farbe. Die entstehenden Farben sind eher gebrochen oder gedämpft und umfassen die gesamte Palette der Brauntöne von gebrochenem, »schmutzigem« Gelb über die Olivtöne bis hin zu dunklem Schwarzbraun.
Werden alle drei Primärfarben miteinander gemischt, entsteht ein neutraler, dunkler Grauton.
Nicht nur Pflanzen, auch Gartenmöbel und Accessoires bringen Farbe in den Garten.
Weiß – von Hartweiß bis Creme in allen Abstufungen – ist eine neutrale Farbe und idealer Vermittler zwischen unterschiedlichen Farben. Weiß wirkt hell und fröhlich und ist eine zeitlose Farbe im Garten.
Grün – von Dunkel-, Blau-, Türkis-, Frisch- bis hin zu Gelbgrün – ist die natürliche Grundlage des Gartens. Es passt zu allen anderen Farben und verbindet auch starke Kontraste.
Gelb – von warmem Tiefgelb über Goldgelb bis hin zu Grüngelb und kühlem Zitronengelb – ist eine auffällige Farbe, die für Heiterkeit sorgt und »Sonne« in den Garten bringt.
Rot – von Orangerot über Scharlach, Feuerrot bis Karmesin – ist eine warme, dominante Farbe, die im Sommer am besten zur Geltung kommt und Akzente setzt.
Rosa – Zartrosa, Apricot, Lachs, Hell- und Dunkelrosa bis Pink – ist zurückhaltend, feminin und romantisch, kann aber auch knallig wirken. Nicht immer einfach einzusetzen.
Blau – von Himmel- über Reinblau bis hin zu Lila, Violett und Purpur – wirkt kühl und edel – vor allem die dunkleren Töne.
Grau – Blaugrau, Hellgrau, in warmen und kühlen Nuancen – passt gut zu formalen Gestaltungen und als neutrale Farbe in natürlichen Kies- und Steppenbeeten.
Der Sessel setzt einen deutlichen Farbakzent und wirkt doch nicht als Fremdkörper, denn der violette Farbton findet sich auch in der benachbarten Bepflanzung.
Farben lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien miteinander kombinieren: Man unterscheidet Hell-Dunkel-, Kalt-Warm-Kontraste und Komplementärkontraste. Farben können natürlich auch harmonisch miteinander kombiniert werden.
Hell-Dunkel-Kontraste wirken auffällig und sind vor allem im Schatten wichtig, um eine Pflanzung zu beleben.
Kalt-Warm-Kontraste tragen viel zur Wirkung von Pflanzungen bei. Blaugrün gilt als kälteste, Rotorange als wärmste Farbe.
Komplementärkontraste entstehen durch Kombination von Farben, die, miteinander gemischt, einen neutralen Grauton ergeben. Das sind Gelb-Violett, Rot-Grün und Blau-Orange.
Farben beeinflussen auch die Raumwirkung. Helle Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und lassen einen Raum tiefer und weiter entfernt erscheinen – ein Trick, den man zur optischen Vergrößerung des Gartens nutzen kann.