Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2009

Illustrations copyright © Angela Swan, 2009

Titel der Originalausgabe: Magic Ponies – A Twinkle of Hooves

Die Originalausgabe ist erstmals 2009 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen

© 2017 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Übersetzung: Katharina Jürgens

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umschlaggestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung einer Illustration von Andrew Farley

Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH

ISBN ebook 978-3-8458-2400-0

ISBN Printausgabe 978-3-8458-2049-1

www.arsedition.de

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Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Steckbriefe

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

Weitere Titel

Leseprobe zu "Das große Turnier"

Für Hoppy –
mein allererstes Schulpony

Prolog

Aufgeregt faltete Komet seine Flügel zusammen, als seine Hufe das schimmernde Gras seiner magischen Heimatinsel berührten. Endlich würde er seine Zwillingsschwester wiedersehen. Sie war sicher, wohlbehalten in den Schutz der Himmelslicht-Herde zurückgekehrt.

»Ich kann es gar nicht erwarten, Sternschnuppe wiederzusehen. Sie war so lange verschwunden!«, rief Komet und seine violetten Augen strahlten vor Zuversicht.

Es war ein heißer Tag und er hatte Durst, also ging er hinüber zu dem kristallklaren Fluss und trank in tiefen Zügen. Durch das Blätterdach einer nahen Birke fiel Sonnenlicht auf sein cremefarbenes Fell und glitzerte auf seiner golden wallenden Mähne und dem goldenen Schweif.

Er hob den Kopf und spähte durch die Bäume am gegenüberliegenden Ufer. Dahinter konnte das magische Pony sanfte Hügel und die Spitzen einiger schneebedeckter Berge erkennen. Die Abermillionen Sterne, die am Himmel glitzerten, gaben der Sternenstaubinsel ihren Namen.

Plötzlich ging ein Rauschen durch die Baumwipfel, als sich eine dunkle, schattenhafte Gestalt dazwischen bewegte. Komet zuckte aufgeregt mit den Ohren.

»Sternschnuppe?«

Aber es kam keine Antwort. Verwirrt machte Komet einen Schritt auf das Flussufer zu, dann erstarrte er. Vielleicht hatte ihm eines der Dunkelpferde aufgelauert! Sie versuchten ständig, den Himmelslicht-Pferden ihre Magie zu stehlen.

Ein Zittern durchlief Komets seidiges Fell, während er seine prächtigen Flügel ausbreitete, bereit, sich jeden Moment in die Luft zu schwingen und sich in Sicherheit zu bringen.

Ein älteres cremefarbenes Pferd trat zwischen den Bäumen hervor und kam auf Komet zu. Sein Schweif und seine Mähne waren ebenso golden wie bei Komet. Sein Gesicht wirkte weise und seine dunklen Augen strahlten.

»Meteor!«, rief Komet erleichtert. Er senkte den Kopf zur Begrüßung vor dem Oberhaupt der Himmelslicht-Herde.

Zuneigung zeichnete sich in Meteors Gesicht ab und sein Blick wurde weich. »Ich freue mich, dich wiederzusehen, junger Freund. Hast du Sternschnuppe gefunden und sie zurückgebracht?«, fragte er mit einem tiefen, samtigen Wiehern.

»Nein. Ich hatte gehofft, sie wäre bereits selbst zurückgekehrt«, erwiderte Komet traurig. »Aber offensichtlich habe ich mich geirrt.«

Meteor sah ihn mit ernster Miene an. »Ich glaube nicht, dass Sternschnuppe jemals zurückkommen wird, es sei denn, du findest sie und berichtest ihr, dass wir den Lebensstein gefunden haben.«

Der Lebensstein schützte die Himmelslicht-Herde vor den bösen Dunkelpferden. Sternschnuppe hatte ihn versehentlich fallen lassen, als sie mit Komet Wolkenrennen gespielt hatte.

Komet hatte den Stein zwar wiedergefunden, aber da war Sternschnuppe schon voller Panik geflohen, weil sie befürchtete, in großen Schwierigkeiten zu stecken.

»Ich muss sie finden«, entschied Komet. »Die Dunkelpferde könnten ihr gefährlich werden!«

Meteor scharrte mit seinem schimmernden Huf über den Boden. Es gab einen violetten Lichtblitz, und wie aus dem Nichts lag plötzlich ein wunderschöner heller Opal vor ihnen im Gras.

»Komm näher, Komet. Sieh in den Stein«, wieherte Meteor.

Das magische Pony trat näher an den Lebensstein heran. Ein warmes Prickeln strömte durch seinen Körper, während der Stein immer größer wurde und tanzende Lichtstrahlen daraus hervorzuckten. Komet keuchte, als der Stein ihm zeigte, wie Sternschnuppe in einer weit entfernten Welt an roten Backsteingebäuden vorbeigaloppierte.

Plötzlich gab es erneut einen Lichtblitz und Sternenstaub begann um Komet herumzuwirbeln. Das junge cremefarbene Pony mit der golden wallenden Mähne und den kräftigen goldenen Flügeln verschwand und an seiner Stelle erschien ein kleines schwarz-weiß geschecktes Pony mit einer breiten weißen Blesse.

»Nutze die Tarnung, um dich zu schützen, wenn du in die andere Welt gehst. Und nun mach dich auf den Weg, junger Freund!«, drängte Meteor.

»Ich werde Sternschnuppe finden und sie zurückbringen!«, versprach Komet.

Violette Funken begannen im schwarz-weißen Fell des Ponys aufzuleuchten und erneut wirbelte Sternenstaub um es herum. Komet wieherte leise, als er spürte, wie die Kraft in ihm wuchs. Der schimmernde Staub wirbelte immer schneller und schneller und zog ihn hinein wie in einen Tunnel …

Kapitel eins

»Tschüs, Alice! Ich wünsche dir und Fleur alles Gute und viel Spaß zusammen!«, rief Mary Danes und ihre Stimme brach ein wenig. Sie winkte dem sechsjährigen Mädchen hinterher, das auf der Rückbank des Autos saß, das vor ihrem Haus geparkt stand.

»Danke. Werden wir bestimmt haben!« Das kleine Mädchen winkte zurück und ihr Gesicht strahlte vor Glück.

Tränen brannten in Marys Augen, als das Auto mit dem Pferdehänger langsam die Straße hinunterfuhr. Sie blickte ihm nach, bis es außer Sicht war, doch als sie sich dann zu ihrer Mutter umdrehte, ließ sie ihrer Traurigkeit freien Lauf.

Mrs Danes nahm ihre Tochter in den Arm und streichelte ihr über die halblangen blonden Haare. »Du warst sehr tapfer, mein Schatz. Ich weiß, wie schwer es für dich ist, Fleur abzugeben. Aber wir haben einfach nicht genug Platz, um ein Pony zu halten, das du nicht mehr reiten kannst.«

»Ich weiß«, seufzte Mary und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Und Fleur wird es wirklich gut haben in ihrem neuen Zuhause. Alice hat sie schon fest ins Herz geschlossen, nicht wahr?«

Ihre Mutter nickte und lächelte sie aufmunternd an. »Du warst genauso alt wie Alice jetzt, als du Fleur bekommen hast. Es ist wirklich schade, dass du zu groß für sie geworden bist, aber früher oder später ist das einfach so.«

Mary nickte. Sie wusste, dass ihre Mutter recht hatte, aber sie würde Fleur, ihr kleines fuchsfarbenes Dartmoor-Pony, trotzdem schrecklich vermissen. Sie hatten die letzten drei Jahre so viele schöne Momente zusammen erlebt und ohne sie würde Mary sich schrecklich einsam fühlen.

Schließlich gingen sie zurück ins Haus. Helles Sonnenlicht fiel durch die geöffnete Hintertür in die Küche. Es war ein heißer Sommertag. Mary ging zum Kühlschrank und goss Apfelsaft in zwei Gläser.

Während sie trank, starrte Mary gedankenverloren vor sich hin. Sie fühlte sich leer und wusste nichts mit sich anzufangen. Früher war sie samstags meist ausgeritten und hatte Fleur anschließend so lange geputzt und gestriegelt, bis ihr fuchsfarbenes Fell nur so glänzte.

»Magst du den Stall ausmisten und aufräumen?«, schlug Mrs Danes vor. »Dann könntest du direkt dein Wissen aus dem Stallmeister-Kurs in den Osterferien anwenden.«

Der Kurs hatte Mary wirklich Spaß gemacht. Wenn sie groß war, wollte sie auf jeden Fall mit Pferden arbeiten. »Ich schätze, ich kann es genauso gut gleich hinter mich bringen«, entschied sie. Dann wäre die traurige Aufgabe, auch noch die letzten Spuren von Fleur zu beseitigen, wenigstens erledigt.

Mary ging nach draußen zu der alten Garage neben dem Haus. Ihr Vater hatte sie zu einem Stall umkonstruiert, als sie die Auffahrt verbreiterten und eine größere Garage bauten. Während sie das schmutzige Stroh ausmistete, merkte sie, wie die Traurigkeit erneut in ihr hochstieg. Es war ja niemand mehr da, der sich über den frisch gemisteten Stall hätte freuen können.