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FERMENTIERTER CHINAKOHL VEGAN

Vegan Kimchi
채식김치

Die vegane Variante des Korea-Klassikers kommt ohne fermentierte Shrimps aus, hat aber durch die Dasima-Brühe trotzdem jede Menge Aroma.

ERGIBT CA. 1,3 KG

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 1 STD.

ZIEHZEIT: CA. 8 STD.

FERMENTIERZEIT: CA. 10 TAGE

BEI 10 PORTIONEN PRO PORTION CA. 55 KCAL

Für den Chinakohl:

1 großer, fester Kopf Chinakohl

85 g grobes Meersalz

Für die Kimchi-Paste:

5 g Klebreismehl*

2 EL Zucker

20 ml Dasima-Brühe (>)

¼ Daikon-Rettich* (ca. 250 g)

2 Frühlingszwiebeln

¼ Stange Lauch (ca. 100 g; nur der mittlere, hellgrüne Teil)

¼ Nashibirne* (ersatzweise Birne)

4 Knoblauchzehen

1 Stück Ingwer (ca. 5 g)

40 g Gochutgaru-Chilipulver*

2 EL Guk Ganjang* (Suppen-Sojasauce, ersatzweise 1 TL Salz)

Meersalz

1 EL Maesil Cheong* (Pflaumenextrakt; ersatzweise 1 TL Zucker)

1 EL Apfelessig

1 Von dem Chinakohlkopf die äußeren Blätter entfernen. Den Kopf längs halbieren und waschen. Das Salz zwischen allen Blattschichten verteilen. Die Kohlhälften in eine große Schüssel legen, mit 85 ml Wasser übergießen und einen passenden Teller umgedreht direkt auf den Kohl legen, damit er unter Wasser gedrückt wird. Den Chinakohl bei Zimmertemperatur ca. 8 Std. ziehen lassen.

2 Am nächsten Tag das Reismehl mit 20 ml Wasser glatt rühren, in einem kleinen Topf unter Rühren aufkochen, vom Herd nehmen und mit 1 EL Zucker verrühren.

3 Den Rettich putzen, schälen und mit einer Mandoline oder mit dem Messer in streichholzdünne Streifchen (Julienne) schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und schräg in feine Ringe schneiden. Den Lauch putzen, gründlich waschen und ebenfalls schräg in feine Ringe schneiden.

4 Die Nashibirne schälen und das Kerngehäuse entfernen. Knoblauch und Ingwer schälen, grob hacken und mit Nashi, Chilipulver, Sojasauce, ½ TL Salz, Pflaumenextrakt (oder Zucker), dem übrigen EL Zucker und Essig mit dem Pürierstab zu einer glatten Paste mixen. Die Paste mit Salz abschmecken. Rettich, Frühlingszwiebeln, Lauch, Dasima-Brühe und Reismehlpaste untermischen.

5 Den Chinakohl aus dem Wasser nehmen und gründlich mit klarem Wasser abspülen. So viel Wasser wie möglich ausdrücken. Jedes Chinakohlblatt mit Kimchipaste bestreichen. Die Kohlhälften in ein verschließbares Behältnis legen und an einem schattigen Ort bei Zimmertemperatur 1–2 Tage stehen lassen. Sobald das Kimchi Flüssigkeit bildet, hat der Gärprozess eingesetzt. Jetzt das Behältnis in den Kühlschrank stellen. Nach 8–10 Tagen ist das Kimchi gut durchgezogen und kann verwendet werden. Zum Servieren quer in breite Streifen schneiden. Es hält sich im Kühlschrank ca. 1 Monat, schmeckt aber mit der Zeit immer intensiver.

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PERPETUUM KIMCHI

Manche schwören darauf, Reste der Kimchi-Flüssigkeit vom letzten Mal zum neuen Ansatz zu geben. So bilden sich wie bei Sauerteig im Lauf der Zeit immer stabilere Bakterienkulturen.

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BASIS-BRÜHE

Dasima Yuksu
다시마 육수

FÜR 2 L

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 30 MIN.

PRO LITER CA. 40 KCAL

½ Zwiebel (ca. 20 g)

200 g Daikon-Rettich*

⅓ Stange Lauch (ca. 130 g; nur das Weiße)

1 Stück Dasima* (Kombu-Alge, ca. 10 × 10 cm)

1 getrockneter Shiitake*

1 Zwiebelhälfte, Rettichstück und Lauch waschen und ungeschält im Ganzen in einen Topf geben. Dasima und Shiitake-Pilz zugeben, alles mit 2l Wasser bedecken und aufkochen. Sobald es kocht, das Dasima-Stück herausnehmen und alles zugedeckt ca. 20 Min. bei kleiner Hitze köcheln.

2 Die fertige Brühe durch ein feines Sieb gießen und im Kühlschrank aufbewahren (sie hält sich dort ca. 1 Woche) oder portionsweise einfrieren.

UMAMI RULES!

Diese Basis-Brühe kann in eigentlich allen herzhaften Gerichten anstelle von Wasser verwendet werden. Die Kombu-Alge sorgt für den »Umami«-Geschmack, also das besonders herzhaft-volle Aroma. Die Zwiebelschale bleibt hier dran, denn sie bringt eine schöne Farbe und zusätzliches Aroma. Besonders intensiv (dann aber nicht mehr vegan) wird die Brühe, wenn noch fünf große Myeolchi* (getrocknete Anchovis) mitkochen dürfen. Dafür den Kopf der kleinen Fischchen entfernen und die Brühe zum Schluss durch ein feines Sieb gießen.

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SCHWARZES SESAMDRESSING

Heugimja Salad Sauce
흑임자 샐러드 소스

ERGIBT 180 ML

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 15 MIN.

PRO PORTION CA. 125 KCAL

2 EL schwarzer Sesam

¼ Zwiebel (ca. 10 g)

3 EL Olivenöl

Saft von ¼ Zitrone

1 EL Honig

Salz | schwarzer Pfeffer

1 Den Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis er duftet, und herausnehmen. Die Zwiebel schälen und in grobe Stücke schneiden. Sesam und Zwiebel mit Olivenöl, Zitronensaft und Honig in einen hohen Rührbecher geben und mit dem Pürierstab glatt mixen. Das Dressing mit Salz und Pfeffer abschmecken.

NICHT NUR FÜR SALAT

Für Salat ist dieses Dressing natürlich super, aber es passt auch bestens als Dip zu frittierten Gerichten wie zum Beispiel Tintenfischringen (Ojingeo Twigim, >) oder zu superfrischem Lachsfilet, das einfach aufgeschnitten und als Sashimi mit Reis serviert wird.

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ESSIG-SOJASAUCE

Cho Ganjang
초간장

ERGIBT 100 ML

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 10 MIN.

BEI 2 PORTIONEN PRO PORTION

CA. 80 KCAL

½ TL Sesam

¼ Frühlingszwiebel (nur das Grüne)

1 Knoblauchzehe

2 EL Sojasauce*

1 EL Apfelessig

1 EL Zucker

1 TL geröstetes Sesamöl*

½ TL Gochutgaru-Chilipulver*

1 Den Sesam in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis er duftet, und herausnehmen. Das Frühlingszwiebelgrün putzen, waschen, in sehr feine Ringe schneiden. Den Knoblauch schälen und fein reiben oder durchpressen. Sesam, Frühlingszwiebel und Knoblauch in einer Schüssel mit allen anderen Zutaten und 1 EL Wasser verrühren.

PERFEKT FÜR FRITTIERTES

Diese Sauce schmeckt als Dip zu Knusprigem wie Frittiertem Gemüse (Yachae Twigim, >) oder Teigtaschen (Gogi Mandu, >, oder Yachae Mandu, >).

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WÜRZ-SOJASAUCE

Yangnyeom Ganjang
양념 간장

ERGIBT CA. 500 ML

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 10 MIN.

ZIEHZEIT: CA. 8 STD.

BEI 10 PORTIONEN PRO PORTION CA. 75 KCAL

¼ Apfel

⅛ Bio-Zitrone

2 Knoblauchzehen

250 ml Sojasauce*

100 g Zucker

1 Stück Dasima* (Kombu-Alge, ca. 5 × 5 cm)

50 ml Cheongju* (Reiswein)

25 ml Mirin*

Außerdem:

1 Glas (500 ml Inhalt)

1 Das Apfelviertel waschen und das Kerngehäuse entfernen. Das Zitronenachtel ebenfalls gründlich waschen. Die Knoblauchzehen schälen.

2 In einem Topf 250 ml Wasser mit Sojasauce, Zucker und Dasima aufkochen. Die Alge entfernen und Cheongju, Mirin, Apfel, Zitrone und Knoblauchzehen zugeben. Alles noch einmal aufkochen und dann in ein Einmachglas umfüllen. Die Sauce mind. 8 Std. (oder über Nacht) bei Zimmertemperatur durchziehen lassen.

3 Am nächsten Tag Apfel, Zitrone und Knoblauchzehen entfernen. Die Sauce hält sich im geschlossenen Glas im Kühlschrank ca. 4 Wochen. Sauce immer mit einem sauberen Löffel herausnehmen.

WÜRZSAUCE AUF VORRAT

Diese Sauce passt zu Teigtaschen (Gogi Mandu, >, oder Yachae Mandu, >), zu Pfannkuchen (Kimchi Jeon, >; Haemul Pajeon, >) oder einfach als schnelle Würze für Reis, Gemüse oder Fisch. Sie hält sich im Kühlschrank bis zu 6 Monate. Besonders fein: die jeweilige Portion mit frisch geröstetem Sesam bestreuen.

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CHILI-WÜRZPASTE

Gochu Yangnyeom Jang
고추 양념장

ERGIBT CA. 400 G

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 20 MIN.

BEI 10 PORTIONEN PRO PORTION CA. 45 KCAL

2 Frühlingszwiebeln

8 Knoblauchzehen

2 EL Sojasauce*

1 EL Gochujang-Chilipaste*

1 EL Gochutgaru-Chilipulver*

2 EL Cheongju* (Reiswein)

1 EL Austernsauce* (nach Belieben) Salz | schwarzer Pfeffer

3 EL Öl zum Braten

1 Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in sehr feine Ringe schneiden. Den Knoblauch schälen, fein hacken und mit Sojasauce, Gochujang, Gochutgaru, Cheongju und (falls verwendet) Austernsauce verrühren und die Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken.

2 Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Frühlingszwiebelringe darin bei kleiner Hitze ca. 20 Sek. anschwitzen. Die Paste dazugeben und alles unter Rühren weitere 5 Min. braten. Abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren. Sie hält sich dort ca. 4 Wochen lang.

EINTOPF-BASIS

Diese Paste gibt koreanischen Eintöpfen wie dem Seidentofu-Meeresfrüchte-Eintopf (Sundubu Jjigae, >) oder dem Meeresfrüchte-Hotpot (Haemul Jeongol, >) Geschmack, würzt aber auch Hähnchen- oder Schweinefleisch. Und sie passt sogar als pikanter Dip zu Gemüsesticks.

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SOJABOHNEN-CHILI-PASTE

Ssamjang
쌈장

ERGIBT CA. 100 G

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 15 MIN.

BEI 2 PORTIONEN PRO PORTION CA. 115 KCAL

3 Knoblauchzehen

1 Frühlingszwiebel

2 gehäufte EL Doenjang-Paste*

1 gehäufter EL Gochujang-Chilipaste*

1 EL Reissirup*

1 EL geröstetes Sesamöl*

1 Den Knoblauch schälen und fein reiben oder durchpressen. Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und in sehr feine Ringe schneiden. Knoblauch und Frühlingszwiebelringe mit allen übrigen Zutaten in einer Schüssel verrühren.

DIE MAG-JEDER-PASTE

An Doenjang, dem koreanischen Äquivalent zu Misopaste, scheiden sich die Geister, an der Chilipaste Gochujang ebenfalls. Diese Mischung aus beiden schmeckt aber komischerweise allen: als Dip zu Gemüsesticks, zu Barbecue-Gerichten – und unserem argentinischen Mitarbeiter Federico sogar als Lieblingsaufstrich fürs Brot.

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REISKUCHEN

Garaetteok
가래떡

ERGIBT CA. 450 G

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 1 STD.

EINWEICHZEIT: CA. 8 STD.

BEI 4 PORTIONEN PRO PORTION CA. 240 KCAL

250 g Sushi-Reis*

½ TL Salz

1 TL geröstetes Sesamöl*

+ Sesamöl zum Verarbeiten

1 Den Reis waschen, in einer Schüssel mit reichlich kaltem Wasser bedecken und abgedeckt mind. 8 Std. (oder über Nacht) im Kühlschrank einweichen lassen.

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Das Reismehl durch ein möglichst feines Sieb streichen. Gröbere Stückchen entsorgen.

2 Am nächsten Tag den Reis in ein Sieb abgießen und 30 Min. abtropfen lassen. Den nassen Reis im Mixer oder in der Küchenmaschine so fein wie möglich mahlen. Das Reismehl durch ein feines Sieb streichen.

3 Das Reismehl in einer Schüssel mit dem Salz und 180 ml kochendem Wasser mischen, sodass ein Teig entsteht. Einen Dämpfeinsatz in einen Topf über heißes Wasser setzen und mit Backpapier auslegen. Den Teig hineingeben, den Deckel verschließen und den Teig ca. 25 Min. dämpfen.

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Den Teig stampfen, damit er elastisch wird. Das geht gut mit dem Stößel eines größeren Mörsers.

4 Das Sesamöl auf ein Küchenbrett geben. Den heißen Reismehlteig daraufgeben und mit Stößel (von einem großen Mörser) oder einem französischen Nudelholz ca. 5 Min. stampfen, bis der Teig weich und elastisch wird.

5 Für Reiskuchentaler (z. B. für Tteokguk, >) den Teig in acht Portionen teilen und jedes Stück zu einer 20 cm langen Wurst rollen. Die Hände mit Sesamöl benetzen und die Teigkuchen damit einreiben, damit sie nicht aneinander kleben. Die Reiskuchen vollständig abkühlen lassen und danach mit einem scharfen Messer diagonal in Scheiben schneiden. Für längliche Reiskuchen (z. B. für Tteokbokki, >) den Teig zu ca. 7 cm langen, fingerdicken Würstchen rollen.

6 In beiden Fällen die Reiskuchen entweder sofort verwenden oder einfrieren. Sie halten sich im Tiefkühlfach ca. 1 Monat.

EXPRESS-TEIGGAREN

Man kann den Teig auch, statt ihn im Topf zu dämpfen, in der Mikrowelle garen. Dafür den Teig in eine mikrowellenfeste Form geben, mit Frischhaltefolie abdecken und in die Folie ein kleines Lock piksen, sodass der Dampf entweichen kann. Den Teig 2 Min. in der Mikrowelle garen, gut umrühren und erneut 2 Min. garen. Danach den Teig wie oben stampfen.

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SÜSSSCHARFER HÄHNCHENSCHMORTOPF AUS ANDONG

Andong Jjimdak
안동찜닭

FÜR 4 PORTIONEN (MIT REIS UND BEILAGEN)

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 1 STD. 45 MIN.

PRO PORTION CA. 705 KCAL

Für den Schmortopf:

1 Brathähnchen (ca. 1 kg)

1 Stück Ingwer (ca. 20 g)

2 Knoblauchzehen

2 EL Mirin*

100 g Dangmyeon* (Glasnudeln)

400 g Kartoffeln

100 g Möhre

1 Zwiebel

2 frische rote Chilischoten (eine scharfe Sorte)

5 lange, getrocknete Chilischoten

1 Stange Lauch (ca. 400 g)

200 g frischer Spinat

3 EL Öl

1 TL Sesam

1 ½ EL geröstetes Sesamöl*

Für die Yangnyeom-Sauce:

1 Stück Ingwer (ca. 20 g)

5 Knoblauchzehen

100 ml Sojasauce*

2 EL dunkle (chinesische) Sojasauce* (ersatzweise normale Sojasauce*)

2 EL Austernsauce*

2 EL Zucker

2 EL Reissirup*

2 EL Cheongju* (Reiswein)

2 EL Mirin*

Außerdem:

Salz | schwarzer Pfeffer

1 Das Hähnchen mit Knochen in ca. 5 cm große Stücke teilen, abbrausen und trocken tupfen. Ingwer und Knoblauch schälen und fein reiben (Knoblauch alternativ durchpressen) und in einer Schüssel mit Hähnchenteilen und Mirin vermischen. Das Fleisch abgedeckt im Kühlschrank ca. 20 Min. marinieren lassen.

2 Inzwischen für die Yangnyeom-Sauce Ingwer und Knoblauch schälen und fein reiben (den Knoblauch alternativ durchpressen). Beides mit den übrigen Zutaten für die Sauce verrühren und mit Pfeffer würzen.

3 Für den Schmortopf die Glasnudeln ca. 20 Min. in warmem Wasser einweichen. Kartoffeln und Möhre schälen und in 0,7 cm breite Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und achteln. Die frischen Chilischoten waschen und ohne Stiel, aber mit Kernen in ca. 2 cm lange Stücke schneiden. Die getrockneten Chilis mit der Schere in 2 cm lange Stücke schneiden. Den Lauch putzen, gründlich waschen und schräg in 0,7 cm breite Scheiben schneiden. Den Spinat putzen, waschen und in einem Sieb abtropfen lassen.

4 Das Hähnchenfleisch mit Marinade und 400 ml Wasser in einen Topf geben, alles einmal aufkochen, in ein Sieb abgießen und dabei die Flüssigkeit auffangen. In einer tiefen Pfanne oder einem Wok das Öl erhitzen und die getrockneten Chilistücke darin bei mittlerer Hitze ca. 30 Sek. anbraten. Hähnchenfleisch und Yangnyeom-Sauce zugeben und ca. 20 Min. offen unter Rühren braten.

5 Ca. 200 ml Kochsud vom Hähnchen dazugießen und zugedeckt ca. 5 Min. köcheln. Kartoffel-, Zwiebel- und Möhrenstücke hinzufügen und alles bei großer Hitze offen ca. 10 Min. kochen. Falls nötig noch etwas Hähnchenkochsud zufügen.

6 Inzwischen die Glasnudeln in ein Sieb abgießen und abtropfen lassen. Den Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis er duftet, und herausnehmen. Lauch und Glasnudeln zum Hähnchen geben und alles 5 Min. unter Rühren weiterkochen. Zum Schluss bei großer Hitze Spinat und Sesamöl unterheben. Alles unter Rühren ca. 2–3 Min. garen, bis der Spinat zusammengefallen ist. Das Gericht mit Salz und Pfeffer abschmecken, in einer großen Schüssel servieren und mit Sesam bestreuen.

Dieses Rezept kommt von Nuri, die mich bei diesem Buch sehr unterstützt hat. Als Schülerin in Andong, einer Stadt in der Mitte Koreas, ging sie mit ihren Freunden immer in ein kleines Restaurant, um Jjimdak zu essen: ein Gericht, das für wenig Geld viele satt macht. Wer es »Andong Style« genießen möchte, fischt zuerst Hähnchen und Glasnudeln heraus und mischt dann Reis unter die übrige Sauce.

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Algen zum Geburtstag

Miyeok Guk, die traditionelle Algensuppe, gehört zu meinen absoluten Lieblingsgerichten. Zum Glück, denn ich hätte sie auch so mindestens einmal im Jahr vorgesetzt bekommen, ob ich gewollt hätte oder nicht. Ein Geburtstag ohne Miyeok Guk ist nämlich nahezu undenkbar – zumindest für meine Mutter. Mit der Algensuppe erinnert man sich jedes Jahr an die eigene Geburt und dankt der Mutter; ein geradezu spirituelles Ritual. Was das gesunde Meeresgemüse mit dem ersten Tag im Leben zu tun hat? Nun ja, da Algen voller Jod und Calcium stecken, serviert man Müttern nach der Entbindung Miyeok Guk, damit sie ganz schnell wieder zu Kräften kommen und viel Milch für das Kind haben. Selbstverständlich hielten meine Eltern auch in Deutschland an dieser Tradition fest, und so schmuggelte mein Vater in den Siebzigern, als mein Bruder geboren wurde, täglich die gesunde Wundersuppe zu meiner Mutter ins Krankenhaus. Was damals wohl die Wolfsburger Krankenschwestern von der ganz und gar fremdartigen Speise hielten, in der dunkelgrüne Blätter herumschwappten und die durchdringend nach Meer duftete? Als unsere Tochter Mina Coco geboren wurde, ließ es sich meine Mutter nicht nehmen, mir ebenfalls Algensuppe vorzusetzen. Täglich. Wochenlang. Schließlich sollte das Enkelkind nur die beste Muttermilch bekommen! Nur mein Mann Paul war davon eher mäßig begeistert. Algensuppe ist ja gut und schön, aber jeden einzelnen Tag?! Ich glaube, er war froh, als das vorbei war. Zwar gibt es die Suppe weiterhin zu jedem Geburtstag – aber der ist ja nur vierundzwanzig Stunden lang und dann vorbei.

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ALGENSUPPE

Miyeok Guk
미역국

Gesund ist sie auf jeden Fall, diese Suppe: Schließlich stecken Algen voller Mineralstoffe und Jod, sie sollen gut für Magen und Darm sein und die Abwehrkräfte stärken. Aber ganz ehrlich: Ich würde diese Suppe auch so essen, denn sie schmeckt einfach wunderbar.

FÜR 4 PORTIONEN (MIT REIS UND BEILAGEN)

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 45 MIN.

GARZEIT: CA. 1 STD.

PRO PORTION CA. 110 KCAL

20 g getrocknete Miyeok-Algen*

1 Knoblauchzehe

150 g Rindfleisch (aus der Schulter)

1 EL geröstetes Sesamöl*

1 EL Guk Ganjang* (Suppen-Sojasauce)

1 EL Fischsauce*

Salz

1 Die Algen in eine Schüssel mit warmem Wasser geben und ca. 30 Min. einweichen lassen.

2 Inzwischen den Knoblauch schälen und fein hacken. Fett und Sehnen vom Rindfleisch abschneiden und das Fleisch ca. 2 cm groß würfeln.

3 Die eingeweichten Algen in ein Sieb abgießen, kalt abbrausen und mit den Händen gut ausdrücken. Die Algen in ca. 4 cm lange Stücke schneiden.

4 Das Sesamöl in einem Topf erhitzen. Fleisch und Knoblauch darin bei mittlerer Hitze ca. 5 Min. unter Rühren anbraten, bis das Fleisch gar ist. Die Algen zufügen und kurz mitbraten, bis sie hellgrün werden.

5 Alles mit 2 l Wasser aufgießen und aufkochen. Die Suppe zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 30 Min. köcheln lassen. Guk Ganjang und Fischsauce hinzufügen und die Suppe weitere 30 Min. köcheln. Die fertige Suppe mit Salz abschmecken und mit Reis servieren.

MIT KICK

Zu dieser milden Suppe schmecken scharfe Beilagen wie Kimchi (>) oder scharfer Rettichsalat (Mu Saeng Chae; >) besonders gut.

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FISCH ODER FLEISCH?

Ohne Fleisch geht’s auch: stattdessen 100 g ausgelöste Austern oder 20 g Myeolchi* (getrocknete Anchovis) mitkochen. Und: je länger die Suppe kochen darf, desto besser schmeckt sie!

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SÄMIGE KÜRBISSUPPE

Hobak Juk
호박죽

Cremige, milde Suppen wie diese hier galten früher als Gerichte für Alte und Kranke – halt Gerichte, die einem wieder auf die Beine helfen. Inzwischen haben sie allerdings im gesundheitsbewussten Korea unter dem Schlagwort »Wellbeing Food« eine steile Zweitkarriere hingelegt. Kürbissuppe wird jetzt gerne zum Frühstück oder als Energie-Booster zwischendurch gegessen – übrigens pur, ohne Reis.

FÜR 4 PORTIONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 30 MIN.

EINWEICHZEIT: CA. 1 STD.

PRO PORTION CA. 155 KCAL

60 g Klebreis*

1 Butternuss-Kürbis

Salz

2 EL Zucker (nach Belieben)

1 kleine Handvoll Kürbiskerne

1 Den Klebereis in ca. 1 Std. in einer Schüssel mit reichlich kaltem Wasser einweichen.

2 Inzwischen den Kürbis halbieren und Samen sowie faseriges Inneres entfernen. Die Kürbishälften schälen und in ca. 5 cm große Stücke schneiden.

3 Die Kürbisstücke in einen großen Topf geben, mit 1,2 l Wasser auffüllen und aufkochen. Den Herd herunterschalten und den Kürbis bei mittlere Hitze 6–7 Min. köcheln lassen.

4 Den Reis in ein Sieb abgießen und zum Kürbis geben. Alles weitere 20 Min. offen bei kleiner Hitze köcheln.

5 Den Topf vom Herd nehmen, die Suppe kurz abkühlen lassen und mit dem Pürierstab glatt mixen. Die Suppe mit Salz und nach Belieben Zucker würzen und weitere 5 Min. unter Rühren bei kleiner Hitze köcheln.

6 Die Suppe auf tiefe Schalen verteilen, mit den Kürbiskernen garnieren und sofort servieren.

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Der ewige Glasnudelsalat

Oh nein, da war er wieder: immer dieser Glasnudelsalat! Geburtstag oder Grillfest, Fasching oder Hochzeit, Kindergartensommerfest oder koreanisches Gemeindetreffen, völlig egal – meine Mutter brachte Glasnudelsalat mit. Riesige Schüsseln voll. Als Kind fühlte ich mich wirklich verfolgt. Hätte sie nicht mal belegte Brötchen oder etwas ähnlich Normales machen können? Aber »normal«, wie ich es mir vorstellte, war für meine Eltern eben anders. Für sie war es normal, sogar die Spaghetti mit Kimchi zu essen – und zu Festen Glasnudelsalat mitzubringen. Während ich die Augen verdrehte, sagten Nachbarn und Freunde vor einer Feier oft zu meiner Mutter: »Ich freue mich schon so auf den Glasnudelsalat!«

Und heute? Heute erwische ich mich dabei, wie ich bei jedem Kita-Fest mit einer riesigen Schüssel Glasnudelsalat auftauche. Denn ehrlich: Gibt es ein besseres Mitbringgericht? Mild und leicht süßlich, schmeckt er schon Kindern; er lässt sich leicht vegan abwandeln, und ich habe noch nie erlebt, dass er jemandem nicht geschmeckt hätte. Na ja, mit einer Ausnahme vielleicht: Meine Tochter Mina lässt ihn stehen, nachdem sie die Tofustückchen rausgepickt hat. Aber ich bin mir sicher: Das ändert sich auch noch.

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GLASNUDELSALAT

Japchae
잡채

FÜR 4 PORTIONEN

ZUBEREITUNGSZEIT: CA. 1 STD.

PRO PORTION CA. 595 KCAL

Für den Salat:

200 g Dangmyeon* (Glasnudeln)

8 getrocknete Shiitake*

8 getrocknete Mu-Err-Pilze*

2 TL Sesam

125 g frittierter Tofu* (Fertigprodukt)

½ rote Paprika

½ gelbe Paprika

1 Möhre (ca. 250 g)

1 Gemüsezwiebel (ca. 250 g)

1 Knoblauchzehe

150 g Baby-Spinat

1 Ei

Für das Dressing:

3 EL Sojasauce*

1 EL Zucker

4 EL geröstetes Sesamöl*

Außerdem:

Salz | schwarzer Pfeffer

Öl zum Braten

Sojasauce*